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URAUFFÜHRUNG: LE PASSÉ – DAS VERGANGENE von Susanne Felicitas Wolf nach dem Film von Asghar Farhadi, SCHAUSPIELHAUS GRAZURAUFFÜHRUNG: LE PASSÉ – DAS VERGANGENE von Susanne Felicitas Wolf nach dem...URAUFFÜHRUNG: LE PASSÉ –...

URAUFFÜHRUNG: LE PASSÉ – DAS VERGANGENE von Susanne Felicitas Wolf nach dem Film von Asghar Farhadi, SCHAUSPIELHAUS GRAZ

Premiere am 12. Februar 2015, 19.30 Uhr, Hauptbühne. -----

Nach vier Jahren der Trennung kommt Ahmad auf Wunsch seiner französischen Noch-Ehefrau Marie aus dem Iran zurück nach Paris. Marie will die Scheidungsformalitäten endgültig erledigen. Entgegen der Absprache und zunächst ohne ersichtlichen Grund quartiert sie Ahmad in dem ehemals gemeinsamen Haus ein.

Aber das bescheidene Idyll an den Bahngleisen ist jetzt eine Baustelle. Bald wird Ahmad damit konfrontiert, dass Marie schwanger ist und seit Monaten mit einem neuen Mann, dem Nordafrikaner Samir, und dessen Sohn Fouad zusammenlebt. In dieser Patchwork-Konstellation plant Marie für sich und ihre zwei Töchter aus früheren Beziehungen eine neue Zukunft.

 

Zu Maries Leidwesen macht Lucie, ihre Älteste, Schwierigkeiten. Sie will die neue Ehe der Mutter verhindern. Auch der sechsjährige Fouad droht abzuhauen. Der neue Anstrich des Hauses kann nicht verbergen, dass die Beziehungen zwischen den Bewohnern brüchig sind. Ahmad nimmt sich auf Wunsch seiner verzweifelten Ex der verschlossenen Stieftochter an. Erst durch sie erfährt er von dem acht Monate zurückliegenden Selbstmordversuch von Samirs Frau, die seither im Koma liegt – eine Tatsache, die auf schicksalhafte Weise das Leben der Familie zu bestimmen scheint. Als Lucie zu reden beginnt, bricht der Damm.

 

»Der Grund für alles was passiert, liegt in der Vergangenheit«, sagt der Filmemacher Asghar Farhadi über diese Geschichte, in der die Wahrheit Schicht für Schicht enthüllt wird. Trotz der kulturellen Differenzen seiner Protagonisten geht es Farhadi um das Verbindende im Erleben der privaten Tragödie.

 

Autorin Susanne Felicitas Wolf, geboren in Mainz, studierte Theaterwissenschaft in Wien, wo sie seither lebt. Sie arbeitete als Dramaturgin u. a. am Schauspiel Frankfurt, Volkstheater Wien, beim Niederösterreichischen Donaufestival, Schauspielhaus Wien. Seit 1990 schreibt sie Texte, Stücke, Libretti, Bereich „U“ und „E“, u. a. für Schauspielhaus Wien, Komische Oper Berlin, Volkstheater Wien, Deutsches Mozartfest Augsburg, Wiener Symphoniker, WienModern. 2004 -2007/08 war sie stellvertretende künstlerische Leiterin und Hausautorin des neu gegründeten Wiener Lustspielhauses. 2006 erhielt sie das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich.

 

Film-Regisseur Ashar Farhadi wurde 1972 in Teheran geboren und ist Drehbuchautor und Regisseur.

1998 schloss er sein Studium der Theaterregie an der Universität Teheran ab. Er schrieb Drehbücher für das Nationale Radio und führte Regie bei einigen Fernsehserien. Später realisierte er Kurzfilme und verfasste das Drehbuch zu Low Heights (2002), bevor er 2003 mit Dancing in the Dust (Raghs dar ghobar) als Autorenfilmer im Kino reüssierte. Sein Erstlingswerk gewann beim Internationalen Filmfestival Moskau den Film Critics Award und den Preis für den besten Hauptdarsteller. Farhadis zweiter Film Shahr-e ziba (Beautiful City) gewann beim Warschau Filmfestival 2004 (Bester Film), beim International Film Festival of India und beim Moskauer Faces-of-Love-Film-Festival. Es folgten weitere Auszeichnungen bei internationalen Film-Festivals. 2009 erhielt er bei den Internationale Filmfestspielen in Berlin den Silbernen Bären für die beste Regie im Film About Elly. 2011 gewann er für Nader und Simin – Eine Trennung den Goldenen Bären. Der Film wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, darunter der Oscar und der Golden Globe Award für den besten fremdsprachigen Film.

2012 wurde er in die Jury des Wettbewerbs der 62. Internationalen Filmfestspiele von Berlin berufen. Ein Jahr später erhielt er für Le Passé seine erste Einladung in den Wettbewerb der 66. Internationalen Filmfestspiele von Cannes.

 

Regisseur Patrick Schlösser, von 2010 bis 2014 Oberspielleiter am Staatstheater Kassel, arbeitet an zahlreichen großen deutschsprachigen Bühnen, u. a. Düsseldorf, Bochum, Hamburg und Basel. In Graz inszenierte der Meister der psychologischen Zwischentöne u. a. Malina von Ingeborg Bachmann und Das Zwischenspiel von Arthur Schnitzler.

 

Regie Patrick Schlösser

Bühne Etienne Pluss

Kostüme Uta Meenen

Musik Wolfgang Siuda

Dramaturgie Heike Müller-Merten

 

Besetzung Ahmad, Maries Noch-Ehemann: Marco Albrecht

Marie-Anne, Apothekerin: Birgit Stöger

Lucie, Maries Tochter, 16 Jahre: Seyneb Saleh

Lea, Maries zweite Tochter, 8 Jahre: Ein Kind

Samir, Maries neuer Lebensgefährte: Kaspar Locher

Fouad, sein Sohn, 5 Jahre: Ein Kind

Celine, Samirs Ehefrau: Steffi Krautz

Naima, Samirs Angestellte: Evi Kehrstephan

Shahryar, Ahmads Freund, Restaurantbesitzer: Stefan Suske

 

weitere Vorstellungen am 14. und 27. Februar, am 5. und 11. März sowie ab April

 

Tickets

T 0316 8000, F 0316 8008-1565, E tickets@buehnen-graz.com

I www.schauspielhaus-graz.com

 

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