Aus Kahlos 2002 veröffentlichten Nachlass hat die Komponistin anhand der Briefe und Tagebuchnotizen collagenartig ein Libretto montiert, das das bekannte Bild der leidenden und leidenschaftlichen Malerin um wesentliche Facetten ergänzt: Ihre politische Haltung und Engagement, ihr Verhältnis zum europäischen Surrealistenkreis rund um André Breton, ihr künstlerischer Standpunkt als Selbstreflexion des eigenen Schaffens.
Dieses kammermusikalische Werk zeigt bewusst fragmentarische Schlaglichter, die dem Leben eines Malergenies seine Brüchigkeit und Disparatheit belassen. Gerade aus dieser ständigen Ambivalenz zwischen Stärke und Verzweiflung, Niederlagen und Kampf speist sich die künstlerische, politische und persönliche Faszinationskraft Frida Kahlos.
Marcela Rodriguez
wurde am 18.04.1951 in Mexiko-Stadt geboren. Sie studierte von 1968 – 1974 Gitarre bei Manuel López Ramos und später bei Leo Brouwer. Sie vervollständigte ihr Studium der Renaissance-Laute bei Javier Hinojosa und spielte dieses Instrument im Ensemble von Benjamín Juárez Echenique, das sich hauptsächlich die Interpretation der Renaissance- und Barock-Musik Mexikos zur Aufgabe gemacht hat.
1975 begann sie das Studium an der Royal School of London und erhielt hier 1978 den Abschluss als Gitarristin. Daraufhin widmete sie sich dem Studium der Komposition am Nationalkonservatorium von Mexiko-Stadt.
Marcela Rodriguez schrieb mehrere Konzerte für Soloinstrumente und Orchesterbegleitung, die mit großem internationalem Erfolg aufgeführt werden. Unter anderem das 1993 uraufgeführte und für Horacio Franco komponierte Stück für Piccolo-Flöte und Orchester.
Sie schrieb bereits Musik für mehrere Theaterstücke (R. Tagore, Juan Ruíz de Alarcón, Ionesco), eine Oper, sowie Ballet-Musik. Ihre erste Oper „La Sunumita“, eine komische Oper in zwei Aufzügen, wurde 1991 im Rahmen der Internationalen Festspiele in Mexiko-Stadt uraufgeführt und mittlerweile in mehreren Fernsehproduktionen ausgestrahlt und als CD veröffentlicht.
Marcela Rodriguez lebt in Mexiko-Stadt
Die musikalische Leitung des Abends liegt in Händen von Mirga Grazynitè. Regie führt bei dieser Uraufführung Johanna Wehner, die auf der Münchner Biennale für Neues Musiktheater 2010 bereits mit einer Uraufführung betraut und von der Zeitschrift „Theater heute“ zweifach als beste Nachwuchsregisseurin nominiert wurde.
Kammeroper für Schauspielerin und Sopran
von Marcela Rodríguez - Texte Frida Kahlo
in spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Karen Dahmen, die sich dem Heidelberger Publikum an den vergangenen Wochenenden bei DON´T BELIEVE THE HYPE als neues Schauspielensemblemitglied vorstellen konnte, und die bekannte Sopranistin Silke Schwarz bestreiten die beiden künstlerischen Parts der Frida Kahlo auf der Bühne.
Die nächsten Termine: 8., 19., 24.11., 19.12.2011, 13.01.2012 jeweils um 19.30 Uhr im Zwinger 1
Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221/ 5820 000; tickets@theater.heidelberg.de;
Vor der Aufführung findet um 19.00 Uhr eine Werkeinführung statt.