Geld. Gebiet. Macht. Der ewige Kampf um diese begehrten Güter bestimmt die Menschheitsgeschichte von Anbeginn bis heute. In unserer globalisierten Welt werden die Zusammenhänge allerdings immer undurchsichtiger. Verdeckte Operationen, ausgeführt von Drahtziehern im Hintergrund, manipulieren die Oberfläche der Machtverhältnisse, die uns von den Medien vermittelt wird. Ob Syrien, Ukraine oder Gaza-Streifen: Niemand weiß noch, wer wirklich im Zentrum der Entscheidungsgewalt steht und die Fäden in der Hand hält.
Ausgehend von Sophokles´ Thebanischer Trilogie stellt sich Marc Pommerening einer besonderen Herausforderung: In seiner Neufassung des Mythos bringt er mit Hilfe der alten Geschichte die fadenscheinigen Inszenierungen eifriger Machthaber auf die Bühne, die mitten im Chaos eines schwankenden Staatsapparates ihre Vorteile suchen.
KREON macht Antigones Gegenspieler zum Helden einer Um- und Neudeutung des seit der Antike vielfach bearbeiteten Stoffes. Pommerenings sarkastischer Polit-Thriller handelt von der Fabrikation eines Mythos und zeigt die Inszenierung von Dissidenz aus der Backstage-Perspektive.
Marc Pommerening, geboren 1970 ins Flensburg. 1994-1999 Regieausbildung „Ernst-Busch-Schule“ in Berlin, seit 2000 freier Autor und Regisseur. Als Autor u.a. für das Theater der Jugend in Wien („Die Nibelungen) und das Kunstfest Weimar („Johnnys Jihad“) tätig. Im TAG war sein Stück LETZTER AUFRUF JEDERMANN zu sehen. 2012 Stipendiat der Literar Mechana. Lebt und arbeitet in Berlin.
Regisseurin ist Dora Schneider, geboren in Stuttgart. 1996-2000 Studium der Theaterwissenschaft, Komparatistik und Neuen Deutschen Literatur an der Ludwig Maximilian Universität München. 2000-2004 Regiestudium am Max Reinhardt Seminar Wien. Inszenierungen u.a. am Landestheater Niederösterreich, Landestheater Linz, Volkstheater Wien, Stadttheater Klagenfurt, Stadttheater Bern, Wuppertaler Bühnen, Vereinigte Bühnen Bozen, Theater Winkelwiese Zürich, Nestroyhof Wien, Theater St. Gallen, Theater Aachen. Seit 2014 Univ. Prof. KWPU am Konservatorium der Stadt Wien.
Es spielen: Jens Claßen, Julian Loidl, Raphael Nicholas, Julia Schranz, Georg Schubert und Elisabeth Veit
Regie: Dora Schneider
Text: Marc Pommerening
Ausstattung: Christian Weissenberger
Musik: Thomas Richter
Dramaturgie: Tina Clausen
Regieassistenz: Renate Vavera
Kostümmitarbeit: Silke Fischer
Regiehospitanz: Armela Madreiter, Judith Rücker
Licht: Hans Egger
Technik: Andreas Nehr, Frank Fetzer
Vorstellungen: Di 17., Mi 18., Fr 20. und Sa 21. März 2015, 20 Uhr / Sa 18., Mi 22. und Do 23. April 2015, 20 Uhr