Schmuel findet bald heraus, dass Gershom Wald eine wichtige Rolle gespielt hat in den politischen Zerwürfnissen um die Staatsgründung Israels. Zudem trifft er auf Gershoms Schwiegertochter Atalja, Privatdetektivin, Jahre älter als Schmuel und für ihn eine aufregende, faszinierende Frau. So entspinnt sich neben dem historisch-kritischen Diskurs in atmosphärischer Dichte eine wunderbar wilde Geschichte um Begehren und Geheimnis.
Parallel zu den Erzählungen von Liebe und der politischen Dimension des Israel-Konflikts führt Oz in eine religionsgeschichtliche Debatte. Denn Schmuel nimmt, inspiriert von der eigenwilligen Wohngemeinschaft, seine Seminararbeit über die Rezeption der Judas-Figur wieder auf. Und er macht sich daran, dunkle Geschehnisse aus der Vergangenheit von Atalja und Gershom zu entwirren. So wird vor der Folie der kulturhistorischen Bedeutung der Titelfigur die Frage nach Verrat im gesellschaftlichen wie im familiären Kontext überraschend neu gestellt.
Deutsch von Mirjam Pressler
In einer Bühnenfassung von Clemens Bechtel
Regie Clemens Bechtel
Bühne Matthias Schaller
Kostüme Vesna Hiltmann
Musik Nils Strunk
Dramaturgie Sascha Kölzow
Atalja Sólveig Arnarsdóttir
Schmuel Asch Maximilian Pulst
Gershom Wald Rainer Kühn
Abrabanel Benjamin Krämer-Jenster
Fr, 03.03.2017
Sa, 04.03.2017
Do, 09.03.2017
Sa, 11.03.2017