Es sollen wichtige Verträge unterzeichnet werden. Verträge, die nicht im Interesse des Volkes sind. Also geht es auf die Barrikaden und fordert, dass der Isländer öffentlich auftrete. Der amtsmüde Präsident und sein dilettantischer Stab kommen deshalb auf die Idee, ihren Sekretär an Eriksons Stelle den Staatsbesuch mimen zu lassen.
Gornaya schrieb das Stück während ihrer Zeit als Hausautorin in der vergangenen Spielzeit. Es ist eine bissige Komödie, eine augenzwinkernde Abrechnung mit dem politischen Establishment und eine Parabel auf das Missverständnis, das die Regierung als ausführendes Organ des Volkswillens behauptet. Regisseur Lorenz Nufer entwickelt mit seiner Theaterkompagnie neue Stücke. Zuletzt war am Schlachthaus Bern seine Arbeit Träges Herz zu sehen. In seiner Uraufführung des Stücks macht er sich auf die Suche nach der Groteske (in) der Politik und zeigt mit Island seine erste Arbeit am Konzert Theater Bern.
Gornaya // Autorin
Gornaya, deren künstlerische Wurzeln in Riga liegen, ist in der Nähe von Basel aufgewachsen. Nach der Erlangung der Matura und einem Aufenthalt in Israel nahm sie in Basel das Studium der Germanistik und Geschichte auf. Mit 23 Jahren zog sie nach Düsseldorf, wo sie ihr Studium beendete und anschließend in Literaturwissenschaft promovierte. Bereits während des Studiums und später dann ihrer freischaffenden Tätigkeit widmete sich Gornaya dem eigenen literarischen Schreiben und verschiedenen künstlerischen Projekten, wozu insbesondere szenische Lesungen gehörten. Ihr Interesse galt schon früh nicht nur der Vermittlung anderer Autoren, sondern auch spartenübergreifenden Arbeiten. Während ihrer Zeit als Hausautorin am Konzert Theater Bern in der Spielzeit 2016/17 wurde bereits eine musikalisch-literarische Soirée über den Schweizer Komponisten Friedrich Theodor Fröhlich uraufgeführt. Zudem sind für die Jazz- Liederabende Tresor aphoristische Texte zu den Themen Heimat, Liebe und Hass entstanden. Im September 2017 folgt die Uraufführung des Stücks Island. Als Freunde sind wir erbarmungslos (Hartmann & Stauffacher). Gornayas erstes abendfüllendes Stück Nanjing. The Future (Hartmann & Stauffacher) wurde am Volkstheater Wien im März 2017 uraufgeführt. Seit 2005 lebt Gornaya in Bern und wahlweise in Wien. Sie arbeitet zur Zeit an einem neuen Stück.
Lorenz Nufer
geboren 1976 in Zürich, studierte an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin. Er war Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen und am Theater Basel. Gastengagements führten ihn nach Berlin, Zürich und Amsterdam, an das Wiener Volkstheater, das Düsseldorfer Schauspielhaus und zu den Salzburger Festspielen. Er arbeitete mit Regisseuren wie Johan Simons, Lars-Ole Walburg, Niklaus Helbling, Laurent Chétouane, Christiane Pohle, Friederike Heller, Peter Kastenmüller, Simon Solberg und Calixto Bieito. Regelmäßig ist Lorenz Nufer in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Seit 2009 ist er auch als Regisseur tätig. Mit seiner in der Schweiz beheimateten Theaterkompagnie entwickelt er neue Stücke. Zuletzt war am Schlachthaus Bern seine Arbeit Träges Herz zu sehen, die in Zusammenarbeit mit der Autorin Renata Burckhardt entstanden ist. Island ist seine erste Inszenierung am Konzert Theater Bern.
Regie Lorenz Nufer
Bühne Selina Howald
Kostüme Maïté Forster
Musik Martin Gantenbein
Choreografische Mitarbeit Olga Masleinnikova
Dramaturgie Michael Gmaj
Grantler, der Präsident Stéphane Maeder
Sanders, ein Major Florentine Krafft
Blomberg-Pappenheim, ein Minister Luka Dimic
Kolschitzky, Grantlers Sekretär David Berger
Weitere Termine 03.*, 07., 11., 18.*, 28.** Okt | 25. Nov 2017 | Weitere Termine finden Sie im
Monatsspielplan
* Einführung 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn
** Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung mit der Autorin
Gornaya