„…. Diejenigen, die so sprechen, glauben, dass es dann, wenn man darüber nicht mehr spricht - ein für alle Male weg ist. Dass es nicht mehr existiert. So ein Quatsch!
Seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts 2014 sind die Beziehungen zwischen Russland, Deutschland und der Ukraine mehr als angespannt. Dieser Konflikt bringt Erinnerungen, Geschichten, Erlebtes wieder ans Licht. Erinnerungen, an zum Teil hautnah miterlebtes, Erinnerungen die tagtäglich – unbewusst oder bewusst – gelebt werden. Erinnerungen über die geschwiegen wird.
Jede Generation muss sich dieser Verantwortung stellen, offen darüber sprechen. Fragen stellen an Eltern und Großeltern. Den Kindern, Enkelkindern – der nachkommenden Generation - erzählen und davon lernen. Lernen, was Krieg mit uns allen macht – egal ob er gerade jetzt stattfindet oder seit 75 Jahren in unseren Köpfen – in uns – ist.
75 Jahre nach dem II. Weltkrieg steht Europa vor einem Dilemma und unser Umgang damit, wird über die Zukunft künftiger Generationen entscheiden: Soll die Krise in der Ukraine als Anlass herhalten für einen neuen, wenn auch "nur" kalten Krieg? Und wenn wir über den europäischen Tellerrand hinwegschauen, werden durch die noch verbalen Auseinandersetzungen des „Rocket Man“ und des „dementen US-Greis“ längst vergessen geglaubte Ängste geschürt.
Untersucht und dokumentiert werden Erlebnisse der Kriegs-Generationen geboren von 1935 -2000. Auf Basis von Dokumenten und persönlichen Erinnerungen von Menschen, die den Krieg als Kind erlebt haben, versuchen die Künstler zu verstehen und zu erzählen - Was passiert mit den Kindern, die den Krieg erleben und welche Spuren hinterlässt dieser bei Ihnen und auch bei den nachfolgenden Generationen.
„Das Kind und der Krieg“ will dem politischen Desaster des Krieges eine Alternative der Kunst und des Austausches entgegensetzen und eine gemeinsame Plattform finden, die durch das Medium Theater, den Dialog zwischen den Menschen (Künstlern und Publikum) in diesen Ländern ermöglicht.
Die ZuschauerInnen sollen durch die Stücke zu Diskussionen angeregt werden und dazu, über ihren Platz in einem modernen Europa nachzudenken, über die Verantwortung eines Jeden dafür, wie das Leben in Europa sich weiterentwickeln soll. Damit wollen wir nicht nur interkulturelle Verbindungen stärken, sondern auch generationsübergreifende Dialoge anregen. Denn davon, wie die nächste Generation der Kinder sein wird, wie sie sich und ihren Platz in unserem Europa begreifen, hängt die Zukunft Europas ab.
Das Projekt wird von einem internationalen Regieteam aus den drei Ländern gemeinsam erarbeitet, so dass 3 Produktionen mit unterschiedliche Schwerpunkte entstehen.Mit dem Dokumentartheaterprojekt „Das Kind und der Krieg“ setzt das Svetlana Fourer Ensemble seine seit Jahren erfolgreiche Arbeit im Bereich internationale Kooperationsarbeit fort.
Beteiligte Künstler
Das Theater.doc wurde 2001 auf Initiative von unter anderem Elena Gremina und Michail Ugarow gegründet und ist ein unabhängiges, nicht- kommerzielles Kollektivprojekt. Teatr.doc bildet ein Gegengewicht zu den führenden staatlichen Theatern Moskaus und zeigt dokumentarisches Theater.
Nationaltheater Ivana Frankaunter der Regie von Andriy May. Andriy Mayarbeitet als Regisseur, Kurator und Schauspieler. Er wurde in Cherson, Ukraine geboren. Er ist Gründer des Zentrums für neue ukrainische Dramatik „Text“ (Cherson), des Theaterfestivals Ljutyi (Cherson) und des Festivals „Woche des aktuellen Theaterstückes“ (Kiew).
Svetlana Fourer ist Regisseurin, Pädagogin und Theatermacherin. Seit 2006 agiert das Svetlana Fourer Ensemble unter der Leitung von Svetlana Fourer in Köln. Sie hat bereits zahlreiche Produktionen entwickelt und präsentiert, unter anderem am Schauspielhaus Kassel, am Schauspielhaus Bielefeld, am Tanzhaus NRW in Düsseldorf, im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum, an der Jungen Kammeroper Köln.
„Das Kind und der Krieg“ werden gefördert durch:
Kulturamt der Stadt Köln, RheinEnergieStiftung Kultur, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Goethe Institut und die Robert Bosch Stiftung im Rahmen von Szenenwechsel, einem Programm der Robert-Bosch-Stiftung und des Internationalen Theaterinstituts.
Ein gemeinsamer Theater-Abend von Svetlana Fourer, Elena Gremina und Andriy May *
Svetlana Fourer Ensemble: "Das Kind und der Krieg"
Andrij May, Nationaltheater Ivana Franka und Wsewolod-Meyerhold-Zentrum, Kiew: Das Kind und der Krieg, oder Fräuleinstadt
Teatr.doc: Das Kind und der Krieg - "Smolenzina"
*teilweise in russischer Sprache mit Übertiteln
Regie und Textfassung: Svelana Fourer
Schauspieler: Larisa Kadyrova, Viktoria Lewowsky, Valentin Schreyer, Helena Kühn, Judith Borger, Yarolava Gorobey
Bühnenbild: Grigory Berstein
Musik: Matthias Bernhold
Choreographie: Ilona Pasthy
Puppenbau: Julia von Tettenborn
Dramaturgiemitarbeit: Karoline Bending
Regieassistenz: Anastasija Klee
Licht: Marc Brodeur
Produktionsleitung: Olga Moldaver
Koordination: Bela Bisom
Webdesign: Maria Burlakova
Foto: Anastasia Vlasova
Finanzdramaturgie: Bela Bisom/transmissions
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: mechtild tellmann kulturmanagement
„Das Kind und der Krieg“ werden gefördert durch:
Kulturamt der Stadt Köln, RheinEnergieStiftung Kultur, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Goethe Institut und die Robert Bosch Stiftung im Rahmen von Szenenwechsel, einem Programm der Robert-Bosch-Stiftung und des Internationalen Theaterinstituts.
Svetlana Fourer Ensemble - Dokumentartheater „Das Kind und der Krieg“
in Kooperation mit Nationaltheater Ivana Franka (Ukraine), Teatr.doc(Russland) und Wsewolod-Meyerhold-Zentrum, Kiew.
Veranstaltungsort: Alte Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Weitere Vorstellungen:
Fr. 10.11., Do.16.11. und Fr. 17.11., jeweils um 19.00 Uhr
10./16./17.11.2017: Publikumsgespräche mit den beteiligten Ensembles im Anschluss an die Vorstellungen – ca. 22:30 Uhr
Tickets: 18,00 € / 12,00 € (ermäßigt)
Kartenvorbestellungen unter: 0221 973155-0, info@altefeuerwachekoeln.de
Weitere Vorstellungen im Ausland:
1&2 .Dez. 2017, Kiew // 16. & 17. Dez. 2017, Moskau