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Uraufführung: "Ich, Heinz Erhardt", eine Hommage von John von Düffel, am Theater Pforzheim

am Sa., 17. Oktober, 20 Uhr im Podium

War Heinz Erhardt ein türkischer Gastarbeiter, der in den Fünfziger Jahren nach Deutschland kam? War es sein vorbildlicher Integrationswille, der ihn zum deutschesten aller Komiker werden ließ?

Diese Fragen beantwortet sein angeblicher Sohn Ahmet Erhardt alias Murat Yeginer mit einem eindeutigen "Ja." Ab Samstag, 17. Oktober 2009, 20 Uhr sind seine Behauptungen zum Leben des großen Komikers in der Uraufführung "Ich, Heinz Erhardt" von John von Düffel im Podium des Theaters Pforzheim zu erleben.

Der Migrations-Deutsche Ahmet Erhardt tritt im Namen des Goethe-Instituts Istanbul an, um integrationswillige Türken auf den Einbürgerungstest in Deutschland vorzubereiten. Der Titel des von ihm angebotenen Kurses lautet: "Deutsch sprechen, denken und handeln am Musterbeispiel Heinz Erhardt."

Sein Konzept ist denkbar einfach: Seid wie Heinz Erhardt! Der kam seinerzeit auch als kinderreicher Familienvater in Deutschland an und schaffte es mit Humor und Fleiß zum Prototypen des guten Wirtschaftswunder-Deutschen. Ein Musterbeispiel gelungener Integration, schwärmt Ahmet. Und er behauptet, er sei selbst eines von neun Kindern des unvergessenen Komikers. Mitreißend erzählt er aus seiner Kindheit als Erhardt-Sohn in der Türkei und würzt seine Geschichten mit beweiskräftigen Filmausschnitten und passenden Heinz-Erhardt-Einlagen.

Bestseller-Autor John von Düffel hat "Ich, Heinz Erhardt" als Hommage zum 100. Geburtstag des Komikers geschrieben und verknüpft dessen Biografie aktuell und urkomisch mit den Integrationserfahrungen seines langjährigen Freundes Murat Yeginer. "Durch diesen Kunstgriff wird aus "Ich, Heinz Erhardt" eben mehr als ein heiterer Erinnerungs-Abend", fasst Regisseur Ingo Putz zusammen. "Wir sehen nicht einfach ein Stück über Heinz Erhardt sondern ein Stück über Deutschland. Ein Stück über den Wirtschaftswunder-Mythos, der gerade jetzt, in Zeiten der Krise, wieder überall beschworen wird."

Heinz Erhardt steht noch heute in der Öffentlichkeit als Symbolfigur für das Wirtschaftswunder: Der gemütliche humorvolle, Deutsche, der durch liebenswerte kleine Missgeschicke und Versprecher so ganz "einer von uns" ist. "Ahmet Erhardt nimmt sich diesen Teil deutscher Kultur, behauptet, es wäre seins - und wird so selbst Teil des deutschen Wirtschaftswunder-Mythos", so Ingo Putz. "Und das ist ja tat sächlich wahr, auch wenn es uns nicht als erstes einfällt: Die Geschichte der Gastarbeiter in Deutschland gehört ebenso zum Wirtschaftswunder wie das Fernsehen und Heinz Erhardt."

Mit dem Auftragswerk "Ich, Heinz Erhardt" ist es dem Theater Pforzheim gelungen, eine Uraufführung eines der gefragtesten Roman- und Bühnenautoren der Gegenwart in die Goldstadt zu holen. Für seine Romane wurde er mehrfach mit renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet. John von Düffel wechselte in dieser Spielzeit als Dramaturg vom Thalia-Theater Hamburg an das Deutsche Theater in Berlin. Seine Theaterstücke werden an allen großen Häusern in Deutschland gespielt.

Mitarbeit: Isabelle Yeginer

Eine Co-Produktion mit dem Staatstheater Oldenburg

Inszenierung: Ingo Putz | Musik: Christoph Iacono | Bühne u. Kostüme: Britta Langanke | Dramaturgie: Isabelle Yeginer und Georgia Eilert

Mit: Murat Yeginer und Christoph Iacono

Weitere Vorstellungen am Fr., 23., Sa., 24., Fr., 30. und Sa., 31. Oktober, Fr., 6. November, Fr., 4., Fr., 18., Fr., 25. Dezember und Fr., 15., Sa., 16., Sa., 23. Januar, jeweils um 20 Uhr im Podium; Silvestervorstellung am Do., 31. Dezember, um 19 Uhr

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