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Uraufführung: „Hugos schöner Schatten“ im StadtTheater Bern

Ein Kübler / Koblet-Stück von Gerhard Meister

Premiere Samstag, 7. März, 19.30 Uhr, Vidmar:1

 

Sie waren damals Stars wie heute Roger Federer oder Marina Hingis, und auch mehr als 50 Jahre nach ihren grössten Erfolgen sind sie noch Vielen ein Begriff: Ferdy Kübler und Hugo Koblet, die beiden erfolgreichsten Radrennfahrer der Schweiz.

 

‚Ferdy National’, wie er genannt wurde, war der erste Schweizer Tour-de-France-Sieger, und Hugo Koblet, der ‚Pédaleur de charme’, entschied als erster Nicht-Italiener den Giro d’Italia für sich.

 

Die beiden Schweizer Helden waren Freunde und Konkurrenten zugleich, und repräsentieren zwei völlig unterschiedliche Lebensentwürfe. Kübler als der fleissige, strebsame und verbisse Mann aus kleinen Verhältnissen, der diesen Juli seinen 90. Geburtstag feiern kann, und Koblet als der Draufgänger und Frauenschwarm, der früh und tragisch verstorben ist.

 

Zwei Helden des Sports, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwei Helden, welche die Schweiz in den 50er Jahren in zwei Lager teilten. Auf der einen Seite der asketische Ferdinand Kübler, der mit eiserner Selbstdisziplin an die Spitze des Radsports fuhr und sich nach seinem Ausscheiden aus dem Rennzirkus eine solide bürgerliche Existenz aufbaute, der aber auch einer der ersten Radrennfahrer war, die des Dopings bezichtigt wurden. Auf der anderen Seite der Lebemann Hugo Koblet, der „Pédaleur de charme“, der selten ungekämmt ins Ziel fuhr, der schnelle Autos und schöne Frauen liebte und seine Karriere tragisch beenden musste, nachdem ihm – gegen seinen Willen – Amphetamine gespritzt wurden, die sein Herz schädigten.

 

Gerhard Meister stellt in seinem Stück die Biografien der beiden Ausnahmesportler gegenüber, lässt das Duell vor dem Hintergrund der faszinierenden Welt des Radsports in einen furiosen Endspurt münden. Er erzählt aus einer Zeit, in der die Preisgelder noch niedrig, das Doping noch am Anfang und die Fahrer weitgehend auf sich alleine gestellt waren.

 

Askese und Sinnesfreude stehen gegeneinander, „ein Schweizer Leben und sein Gegenteil“, wie es der Berner Autor nennt. Er hat aus zahlreichen Anekdoten, die den Zweikampf der beiden Spitzensportler zum Thema haben, ein Requiem auf den Radsport und zugleich eine Meditation über das Schweizer Wesen komponiert.

 

Gerhard Meister stammt aus dem Emmental und lebt heute in Zürich. Er hat sich einen Namen als Theaterautor gemacht und für seine Stücke zahlreiche Preise und Stipendien erhalten. Zudem schreibt er Hörspiele für Radio DRS 2 und hat Romane für das Theater adaptiert, zuletzt „Das Versprechen“ von Friedrich Dürrenmatt für das Theater Luzern. In der Autorengruppe „Bern ist überall“ steht er mit seinen Texten auch selber auf der Bühne.

 

Seine beiden ersten Stücke „Auslöffeln. Ein Weihnachtsstück“ und „Puppen“ kamen 1997 im Theater in der Reithalle in Bern zur Uraufführung. Das Stück „Blutgruppe Null“ wurde 1999 im Schlachthaus Theater in Bern uraufgeführt. „Die Liebe höret nimmer auf“ schliesslich wurde 2001 im Stadttheater Bern uraufgeführt. Sein nächstes Stück „Mieschers Traum“ kam 2003 im Theater an der Winkelwiese in Zürich zur Uraufführung und wurde im Staatstheater Saarbrücken nachgespielt.

 

Der Monolog „Stilleben Herr mit Kätzchen“ kam 2004 am Staatstheater Braunschweig zur Uraufführung, und der Monolog „Doris“ im gleichen Jahre wieder im Theater an der Winkelwiese. 2006 wurde „Der Entenfreund“ im Staatstheater Osnabrück uraufgeführt, und 2008 „Fluchtburg“ am Theater St. Gallen und „Amerika“ am Theater Biel Solothurn.

 

Inszenierung Katharina Ramser

Bühne Stephanie Liniger

Kostüme Dorothee Brodrück

Musik Timo Hendrik

 

 

Kübler Ernst C. Sigrist

Koblet Diego Valsecchi

Junge Frau Alice Röttger

 

Chor Stefano Wenk

Sebastian Edtbauer

Daniel Frei

Jonathan Loosli

Friederike Pöschel

 

 

 

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