Vorträge über die Bräuche der Menschen, ihre Kinder, ihren unnützen Hang zum Fühlen wechseln sich ab mit Pausengesprächen bei Aas und Kaffee. Gespannt sind sie alle auf das Experiment des Kollegen, der zwei Menschen-Weibchen in Maulwurfsgängen gefangen hält, um sie unter wissenschaftlichen Bedingungen zu beobachten. Mit der Anwesenheit dieser Menschen gewinnt der Kongress an Intensität. Viele ihrer Redewendungen und Gehirnwindungen werden studiert, erlernt und kopiert. Als für alle überraschend ein Männchen auf der Lichtung auftaucht und sich als Waldperson bezeichnet, wird es in die Käferrunde gelockt, zum Schlafen gebracht und zu den Weibchen in den Bau gestopft. Und während in den Städten der Sand fällt und die Menschen auf dem Weg zum Baden verunfallen, steigt die Stimmung auf dem Kongress.
Händl Klaus beschreibt in Gruppe Junger Hund liebevoll den Alltag der Menschen, die unbemerkt vom grellen, lauten und schnellen Leben ihre eigenen stillen Höhepunkte und schmerzlichen Tragödien erleben.
Händl Klaus (*1969 in Rum/Tirol) lebt in Wien, Berlin und Port am Bielersee
(Schweiz). Nach der Schauspielausbildung in Wien folgte ein Engagement am
dortigen Schauspielhaus. Außerdem spielte er in mehreren Filmen mit. Sein
Hörspiel Kleine Vogelkunde (ORF) wurde als Hörspiel des Jahres 1996 ausgezeichnet. Für den Erzählband (Legenden) erhielt Händl Klaus den Rauriser Literaturpreis und den Robert-Walser-Preis. Beim Filmfestival in Locarno 2008 erhielt er für seinen Film März den Leoparden für den besten Erstlingsfilm. Außerdem bekam er das Stipendium des Literarischen Colloquiums Berlin sowie 2004 das Dramatikerstipendium des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im DBI in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen.
Ebenfalls 2004 wurde (Wilde) Mann mit traurigen Augen mit dem Buchpreis der deutschsprachigen Literaturkommission des Kantons Bern ausgezeichnet, der 2006 auch an Dunkel lockende Welt verliehen wurde. 2004 wurde er in der Jahresumfrage von Theater heute zum besten
Nachwuchsautor und 2006 zum Dramatiker des Jahres gewählt. 2007 erhielt Händl Klaus den Großen Literaturpreis des Landes Tirol, die Fördergabe des Schiller- Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg sowie den Welti-
Dramatikerpreis der Stadt Bern. 2009 erhielt er den Berner Literaturpreis für Furcht und Zittern.
Händl Klaus schrieb unter anderem die Libretti für die Opern Häftling von Mab
(Musik: Eduard Demetz), Wüstenbuch (Musik: Beat Furrer), Buch Asche (Musik:Klaus Lang) und Der Einfluss des Menschen auf den Mond (Musik: Klaus Lang). Bereits erfolgreiche Zusammenarbeiten mit Händl Klaus und dem Stadttheater Bern zu: HOLLA (Regie: Stefan Otteni) Uraufführung, Auftragsarbeit für Autorenspektakel „Der Fremde ist nur in der Fremde fremd“ 2007/08 ICH ERSEHNE DIE ALPEN; SO ENTSTEHEN DIE SEEN (Regie: Patric Bachmann) Schweizer Erstaufführung 2008/09
Inszenierung Stefan Otteni
Bühne, Kostüme Anne Neuser
Choreographie Joshua Monten
Musikalische Einstudierung Michael Frei
Mit
Käfer und Menschenforscher Henriette Cejpek, Margot Gödrös, Mona Kloos,
Stefano Wenk
Versuchsmensch / Käfer Marianne Hamre, Milva Stark
Die Waldperson / Käfer Lukas Turtur
Weitere Vorstellungen: 15./22./27. Oktober // 3./21.
November // 4. Dezember 2010 // 6./28. Januar // 5. Februar 2011