Wenn jemand dieser berauschenden, dieser anarchischen Freiheit Ausdruck verliehen hat, dann Lewis Carroll mit Alice`s Adventures in Wonderland. Der beileibe nicht nur Kinder-Roman von 1865 zählt unzweifelhaft zur Weltliteratur. Bis heute hat er Generationen von Lesern fasziniert – und Künstler sämtlicher Genres zu jeweils ganz eigenen Alice-Interpretationen inspiriert.
Nun wird auch der italienische Star-Choreograph Mauro Bigonzetti dem weißen Kaninchen folgen. Sein abendfüllendes Tanzstück Alice hat am 25. Juni 2014 am Theaterhaus Stuttgart Premiere, kreiert für das Theaterhaus-Ensemble Gauthier Dance.
An Alice reizt Bigonzetti vor allem die halluzinatorische Atmosphäre, das Spiel mit unendlichen Möglichkeiten, Bildern, Klängen und Geschehnissen. Diese bizarre, gleichsam auf den Kopf gestellte Welt will er gemeinsam mit den wundervollen Tänzern von Gauthier Dance erkunden. Für die Partie der Titelheldin hat er seine Idealbesetzungen – im Bigonzetti-typischen Plural – bereits gefunden. Denn der Choreograph besetzt Rollen häufig mit mehreren Darstellern, um die unterschiedlichen Facetten einer Figur herauszuarbeiten. Im Fall von Alice liegt diese Entscheidung besonders nahe. Denn wie der Roman selbst changiert auch ihr Charakter zwischen Komödie und Drama, zwischen dem tiefen Schrecken vor der Anders-Welt und dem Amüsement über deren skurrile Bewohner.
Anna Süheyla Harms ist gleichsam prädestiniert für die Abenteuer in Bigonzettis Wunderland. Im Schiller Theater Berlin wurde sie im November mit dem renommierten Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2013 in der Kategorie Darsteller/Darstellerin Tanz ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihr steht Garazi Perez Oloriz auf der Bühne. Garazi Perez Oloriz wird die “ernste” Alice tanzen.Sie hat ihre Eignung für das dramatische Fach bereits in ihrer ersten Spielzeit bei der Theaterhaus-Company eindrucksvoll unter Beweis gestellt: als Poppea in Christian Spucks POPPEA//POPPEA.
Außerdem mit im Boot sind künstlerische Partner, mit denen Bigonzetti eine lange Geschichte verbindet: der Bühnenbildner und Lichtdesigner Carlo Cerri, die Kostümbildnerin Helena de Medeiros und ein eingespieltes musikalisches Team. Kompositorisch und dann auch live auf der Bühne schöpfen Antongiulio Galeandro, Enza Pagliara und die fabelhaften Sängerinnen von ASSURD – Cristina Vetrone, Enza Prestia und Lorella Monti – aus den vielfältigen Traditionen der authentischen, ungezähmten Volksmusiken dieser Welt.
Choreographie: Mauro Bigonzetti
Original- und Live-Musik: ASSURD (Cristina Vetrone, Enza Prestia, Lorella Monti) – Antongiulio Galeandro, Enza Pagliara
Bühne und Lichtdesign: Carlo Cerri
Kostüme: Helena de Medeiros
Choreographische Assistenz: Macha Daudel
Video: Carlo Cerri, OOOPStudio
Tanz: Sandra Bourdais, Anneleen Dedroog, Caroline Fabre, Maurus Gauthier, Miriam Gronwald, Rosario Guerra, Anna Süheyla Harms, Lisa Kasman, Sebastian Kloborg, Florian Lochner, Alessio Marchini, Juliano Nunes Pereira, Garazi Perez Oloriz, Maria Prat Balasch, David Valencia M.
Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart in Koproduktion mit Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
Theaterhaus Stuttgart, T1
Uraufführung am Mittwoch, 25. Juni um 20:00 Uhr / Donnerstag, 26. Juni / Freitag, 27. Juni & Samstag, 28. Juni / Dienstag, 1. Juli / Mittwoch, 2. Juli / Donnerstag, 3. Juli / Samstag, 5. Juli – jeweils um 20:00 Uhr / Sonntag, 6. Juli um 19:00 Uhr / Mittwoch, 9. Juli / Donnerstag, 10. Juli / Freitag, 11. Juli / Samstag, 12. Juli – jeweils um 20:00 Uhr / Sonntag, 13. Juli um 19:00 Uhr
Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart in Koproduktion mit Les Théâtres de la Ville de Luxembourg und Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
Mehr Informationen unter www.theaterhaus.com