Es ist ihnen zunehmend unwahrscheinlich geworden, dass sie selbst noch einmal betroffen sein könnten von einem Gefühl der emotionalen Überwältigung. Auch deshalb reagieren sie unbeholfen und scheu, als sie einander eines Tages im Supermarkt begegnen und verzaubern vor dem Kühlregal. Dass ihre Annäherung wenig gemein hat mit den Erzählungen der Liebe, die sie aus ihrer Arbeit kennen, lässt sie an ihren Gefühlen zweifeln. Aber nach stockenden Anfängen beginnen Grete und Jakob ihr Miteinander zu verteidigen gegen die Gesellschaft des Spektakels und ihre Leistungsansprüche. Sie kämpfen für ihre eigene Form der brüchigen Zuneigung, der sie keinen Namen geben wollen und schwanken dabei zwischen Hingerissenheit und ironischer Distanz. Begleitet, gestört und herausgefordert werden sie auf ihrem Weg von den üblichen Spielverderbern: von Arbeitgebern, Doktorvätern, Ex-Freunden, von Supermarktverkäufern und vom Internet …
Martin Heckmanns, geboren 1971, studierte Komparatistik, Geschichte und Philosophie und lebt als Autor in Berlin. Mit Schieß doch, Kaufhaus! wurde er in der »Theater heute«- Kritikerumfrage zum Nachwuchsautor des Jahres 2002 gewählt und gewann bei den Mülheimer Theatertagen 2003 für Schieß doch, Kaufhaus! und 2004 für Kränk den Publikumspreis. Einer und Eine ist ein Auftragswerk für das Nationaltheater. Es inszeniert der neue Hausregisseur Dominic Friedel. Am 10. November wird er beim ersten Autorentreff dieser Spielzeit mit dem Autor Martin Heckmanns über sein Stück Einer und Eine sprechen.
Inszenierung: Dominic Friedel -
Bühne und Kostüme: Karoline Bierner –
Dramaturgie: Ingoh Brux
mit Sabine Fürst, Katharina Hauter; Martin Aselmann, Thorsten Danner
die nächste Vorstellung: 18. November, 20.00 Uhr, Studio
www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150