„Die Überflüssigen“ ist eine Operngroteske über die Hölle des Gleichen, den Terror des „Like“, die Diktatur der Transparenz, die trügerische Freiheit des Individuums als unterworfenes Subjekt in einer Gesellschaft der freiwilligen Selbst-Entblößung, Selbst-Ausbeutung und letztendlichen Ausmusterung.
Vom gut geschmierten Getriebe der postmodernen Leistungsgesellschaft ausgemustert, im tückischen Treibsand eines smarten Gefällt-mir-Kapitalismus zwischen Selbst-optimierung und Burn-Out steckengeblieben, landet ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Individuen auf einer der zahlreichen spätkapitalistischen Müllhalden im Nirgendwo.
Nachdem sich die vier Protagonisten vom ersten Schock erholt und den Dreck aus den Designerklamotten gekratzt haben, fallen sie zunehmend zurück in ihre alten Verhaltensmuster. Man gibt sich der „Illusion der Freiheit“ hin und spielt weiter „Gesellschaft“. Doch ohne funktionierenden „mobilen Einkaufs-Assistenten“, „Smart Watch“ und Ladegerät ist man schlichtweg aufgeschmissen. Vor allem aber hat man die Rechnung ohne den geheimnisvollen Hüter des Mülls gemacht. Sehr bald muss man erkennen, dass keine der bislang bewährten Strategien mehr greift, das Spiel ab sofort eigenen Regeln gehorcht und man in der Falle sitzt – in der Falle der totalen Konformität.
„Die Überflüssigen“ ist nach „4 Gossip Operas“ (2010), „Donnas Traum“ (2012) und „Rudi langt´s“ (2018) der vierte Teil einer Opern-Quadrologie des Autoren-Musiktheaters von Alexander Kukelka. „Die Überflüssigen“ ist ein Auftragswerk von Neues Wiener MusikTheater und wurde jeweils durch eine Jahresförderung und einen Kompositionsauftrag 2018 der Stadt Wien Kultur und eine Produktionsförderung und eine Kompositionsförderung 2018 des BKA-Bundeskanzleramtes unterstützt.
Neues Wiener MusikTheater wurde im Mai 1999 vom Komponisten, Librettisten und Regisseur Alexander Kukelka und der Theaterwissenschafterin, Dramaturgin und Regieassistentin Kathrin Kukelka-Lebisch gegründet. Die Gruppe konzentriert sich ausschließlich auf die eigenschöpferische Verwirklichung von Musiktheater-Projekten: von der Idee des Stoffes bis zu dessen Umsetzung. Neues Wiener MusikTheater ist Mitglied im Netzwerk der 13 Freien Musiktheater Wien.
Kooperation Neues Wiener MusikTheater & Theater Nestroyhof Hamakom
Mit:
Ewelina Jurga (Sopran / ein aufstrebendes Schlagersternchen)
Eva Maria Neubauer (Sopran / eine hochangesehene Society-Lady)
Rupert Bergmann (Bass-Bariton / der Hüter des Mülls)
Emil Kohlmayr (Tenor / ein unverbesserlicher Idealist und Lebenskünstler)
Dieter Kschwendt-Michel (Bariton / CEO eines multinationalen Konzerns)
Komposition, Buch, Regie, musikalische Leitung: Alexander Kukelka
Bühne, Kostüm: Maria Theresia Bartl
Dramaturgie: Kathrin Kukelka-Lebisch
Regieassistenz: Marie Martial Pfefferle
Assistenz Bühne, Kostüm: Anna Salobir
Hospitanz: Michaela Jaros
Licht: Florian Mayerhofer / Theater Nestroyhof Hamakom
Instrumentalensemble:
Flöte, Horn, Violine, Viola, Violoncello, Schlagwerk / Perkussion, Klavier
Tickets: T: +43 1 8900314, ticket@hamakom.at
Infos: www.neueswienermusiktheater.org; www.hamakom.at