Wie hängen konkrete Orte und ‚innere Heimaten’ miteinander zusammen? Was geschieht mit uns bei Wandel, Zersetzung oder Verlust des einen oder des anderen? Fünf TänzerInnen geben in sinnlichen Bildern der ambivalenten Schönheit des Verfalls Gestalt: Fragmentierung, Fallen, Brechen, Zucken und Stürzen im Kontrast zu fließenden choreografischen Re-Kompositionen fragiler temporärer Stabilitäten und Identitäten. Die getanzte Poesie des Verschwindens, das subtile Raum- und Bildgefüge der bildenden Künstlerin Naoko Tanaka und die elektro-akustischen Gebilde des Komponisten Jörg Ritzenhoff erzählen von vergangenen und kommenden Zeiten, verschlingen sich zu Assoziationsräumen mentaler, sozialer und materieller Erosionen. Knochen knacken, Membranen reißen, Körper stottern, Verwitterungen wuchern; innere wie äußere Architekturen bröckeln – und durch die Spalten summen die Ruinen ihr Lied vom Neubeginn.
Helge Letonja, geboren in Österreich, Choreograf, Tänzer und Künstlerischer Leiter von steptext dance project, absolvierte seine Tanzausbildung u. a. an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, der Hoogeschool voor de Kunsten in Amsterdam sowie bei Erick Hawkins und Alvin Ailey in New York. Seine Engagements als Tänzer führten ihn vom klassischen Ballett am Opernhaus Graz zu Susanne Linke / Urs Dietrich nach Bremen, ans Theater der Stadt Heidelberg, nach Lissabon zur compania contemporanea de bailloado, über Jan Fabre in Belgien nach Kanada zu Gilles Maheu und Montreal Danse. Erste Choreografien entstanden während des Engagements am Bremer Tanztheater. Bis heute hat Letonja um die 20 Werke choreografiert, (zuletzt 2007 das Tanzstück „Shaum“), die teils auch außerhalb Europas in den USA, Kanada, Israel und Südamerika gezeigt und mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.
Choreografie: Helge Letonja l Tanz: Robert Bell, Hsuan Cheng, Bénédicte Mottart, Kenta Shibasaki l Claudia Voigt l Komposition/Musik: Jörg Ritzenhoff l Raum/Szenografie: Naoko Tanaka l Kostüme: Helge Letonja l Licht: Frauke Richter l Produktion: steptext dance project, Bremen in Koproduktion mit Scenario Pubblico (Catania, Italien)
Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste e.V. und die „Karin und Uwe Hollweg Stiftung“
Karten: Fon 0421 700141 + online: www.schwankhalle.de + an allen bekannten VVK-Stellen
steptext dance project: Die Bremer Adresse für internationalen zeitgenössischen Tanz in der Schwankhalle.
steptext dance project wird gefördert durch den Senator für Kultur Bremen und unterstützt von der Waldemar Koch Stiftung Bremen.