Beim Versuch einer zaghaften Annäherung flackert manchmal die Erinnerung an ein vergangenes Leben auf, um dann wieder in der Dämmerung zu versinken: Paris, ein Gedicht von Rilke, der Tod des Sohnes... Was verbindet die beiden? Ein Leben? Ein Spiel? Ein Traum?
“Im Herbst 2006 war Herbert Föttinger am Telefon. Ich ahnte, worum es ging und war sehr dankbar. 1990 hatte Fritz Muliar meinen Monolog “Sibirien“ am
Wiener Akademietheater gespielt. Dieses Stück über einen alten Mann, der im Pflegeheim um einen würdevollen Tod kämpft, bedeutete eine Wende in der Theaterkarriere des großen Komikers. Seine Schauspielkunst drehte dem Publikum das Herz im Leibe um. Und ich nahm mir vor, so bald wie möglich
ein neues Stück für Muliar zu schreiben. Aber erst 17 Jahre später – Schande über mich! – ist es nun endlich soweit. Es brauchte dazu ständige Ermahnungen von Fritz und es brauchte den neuen Josefstadtdirektor,
der nicht nur verstorbene, sondern auch zeitgenössische Dramatiker an seiner Bühne haben möchte. Ich selber wünschte mir die Kammerspiele, denn ich wollte es mit einer Komödie probieren. Die Komödie ist nämlich das aus tiefstem Herzen ersehnte Ziel jedes Tragödienschreibers. Ganz gelang mir
das leider nicht, denn die Figuren taten wieder einmal, was sie wollten, und so wurde „Der Panther“ eher eine Tragikomödie. Da aber Direktor Föttinger die Boulevardbühne der Josefstadt etwas auf und durchmischen will, passt das Stück vielleicht ganz gut dorthin. Mit Muliar auf der Bühne steht Elfriede Ott,
die ich mir ebenfalls wünschte, denn ich verehre sie seit Jahrzehnten, außerdem war ihr Lebenspartner Hans Weigel ein früher Förderer von mir, der meine Arbeit immer schon schätzte und mir mehrere Preise zuschanzte.
Fritz Muliar ist 1937 im Alter von 18 Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne gestanden, und zwar in Stella Kadmons Lieber Augustin im Keller des Café
Prückel. Somit feiert der längst zur Legende gewordene Schauspieler in diesem Jahr 2007 sein 70-jähriges Bühnenjubiläum, und es ist mir eine große Ehre, dass es mit einem Stück von mir geschieht.”
Felix Mitterer, März 2007
Regie Wolf-Dietrich Sprenger
Bühnenbild und Kostüme Achim Römer
mit Elfriede Ott, Michael Dangl, Fritz Muliar