Eine verlebte, laszive, geschminkte, ältere Frau tritt auf und sagt, sie sei eine Hure, leider blieben in letzter Zeit die Freier aus. Interessant, denkt sich das Publikum, und wie geht die Sache weiter? Die alte Hure wischt sich die Schminke aus dem Gesicht, legt sich einen Schleier um den Kopf, sagt, sie sei die Mutter Teresa und sie hätte gerade den Friedensnobelpreis bekommen. Das Publikum ist keineswegs empört, es will nur wissen, was jetzt kommt. Fährt sie nach Stockholm oder geht sie wieder zurück auf den Strich? Im Theater ist alles möglich, besonders das Gegenteil. Es ist in keine Ordnung zu bringen.
(Auszug aus “C’est la vie”)
Peter Turrini wird 70! Seit Antritt der Direktion Föttinger mit Turrinis “Mein Nestroy” ist der große österreichische Dichter fixer literarisch-dramatischer Partner der Josefstadt. Zu seinem runden Geburtstag beschenkt „Hausautor“ Peter Turrini die Josefstadt mit einem neuen Stück. In dieser „Revue“ werden autobiografisch die bisher sieben Jahrzehnte seines Dramatikerlebens nachvollzogen, offen gelegt und über die Liebe sinniert. Nach der viel beachteten deutschsprachigen Erstaufführung von „Speed“ ist es die zweite Zusammenarbeit von Stephanie Mohr (Regie) und Wolfgang Schlögl (Musik).
Regie Stephanie Mohr
Bühnenbild Miriam Busch
Kostüme Alfred Mayerhofer
Musik, musikalische Leitung Wolfgang Schlögl
Mit
Hilde Dalik
Thomas Mraz
Alexander Pschill
Erich Schleyer
Susanna Wiegand
Wolfgang Schlögl (Musiker)