Die Gruppe plant einen Terroranschlag in einem Londoner Vorort und wird am Vorabend des Attentats vom Geist Baburs, dem ersten Mogul-Kaiser Indiens, einem Krieger und Poeten in einer Person, heimgesucht. Diese Spannung bildet den Spielraum des Stücks. Edward Rushtons neue Oper entwickelt eindringlich die Auseinandersetzung junger Menschen in unserer Gesellschaft mit ihrem Glauben, den Konsequenzen ihres Handelns und ihren Gefühle füreinander.
Inspirierend für den Komponisten:
“In der Oper Babur in London prallen zwei gegensätzliche Welten aufeinander, vermischen sich und werden wieder getrennt. Auf der einen Seite existiert die übersinnliche Welt Baburs. Sie ist lyrisch, berauscht, eloquent, ausdrucksvoll –
wenn auch durchaus mit brutalem Unterton. Dichtung, Parfum, Geselligkeit, Musik, Sex, Krieg und Wein sind unverzichtbare Bestandteile seines höfischen Lebens einerseits und gleichzeitig auch Werkzeug seiner Art Religiosität; auf der anderen Seite steht die die prosaisch graue und engstirnige Weltanschauung der modernen Terrorgruppe. Ausgangspunkt der musikalischen Dynamik ist die sich entwickelnde Durchmischung dieser Welten, in erster Linie durch die Figur von Baburs quasi Seelenverwandter in der modernen Welt, die Figur Sairas.”
Babur in London entsteht in internationaler Zusammenarbeit: Der in England geborene, in Zürich lebende Komponist Edward Rushton hat das Libretto des indischen Dichters Jeet Thayil vertont. Als Orchester ist das ensemble für neue musik zürich unter der musikalischen Leitung des Engländers Tim Murray zu erleben. Die Regie übernimmt der ebenfalls aus England stammende John Fulljames und Sarah Beaton, Preisträgerin des Linbury Prize for Stage Design, zeichnet für die Bühnenausstattung verantwortlich.
Es singen: Omar Ebrahim (Babur), Kishani Jayasinghe (Nafisa), Annie Gill (Saira), Damian Thantrey (Faiz), Amar Muchhala (Mo).
Die Grundlage von John Fulljames’ Inszenierung ist Durst: Kongenial umgesetzt wird der vielfältige Durst (nach Identität, Selbstmord, Wissen und Blut) im Bühnenbild von Sarah Beaton. Herabhängende Wasserflaschen symbolisieren die lebensnotwendige Gier nach Wasser und visualisieren gleichermaßen auch die Planung des Terrorakts. Die Wahl dieses Sujets ist typisch für The Opera Group.
The Opera Group steht für ästhetisch überzeugende Inszenierungen, die mit drängenden Fragen der Zeit die Opernbühne vital bereichern. Babur in London ist ein Auftragswerk, dessen engagierte Themenwahl neue Opernbesucher anzieht: So wie schon Elena Langer’s The Lion’s Face (2010), eine bewegende Erkundung der Alzheimer Krankheit, und Luke Bedford’s Seven Angels (2011), in der anhand von Milton‘s Paradise Lost der Klimawandel zum Opernthema wurde.
Zu den zukünftigen Projekten von The Opera Group zählt u.a. die Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Bregenzer Festspielen, darunter Olga Neuwirths Uraufführung von American Lulu in Auftrag gegeben gemeinsam mit der Komischen Oper Berlin. Weitere Projekte in Deutschland und Skandinavien sind derzeit in der Planung.
Weitere Projekte in Deutschland und Skandinavien sind derzeit in der Planung.
Nach der Uraufführung von Babur in London in Zürich folgen weitere Aufführungen innerhalb der Schweiz sowie in Großbritannien und Indien. Am 29.03.2012 wird im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch zu dieser Produktion im Theater Rigiblick stattfinden.
Termine in der Schweiz:
28. - 30. März 2012 – Theater Rigiblick, Zürich (Uraufführung)
29. März: Publikumsgespräch
4. April – Gare du Nord, Basel
5. April – Lokremise, St. Gallen
Babur in London wird von der Opera Group in Zusammenarbeit mit der Opera North produziert, und ist eine Koproduktion von Anvil Arts, Basingstoke. Das Projekt wurde mit Unterstützung des British Arts Council initiiert, und wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Kanton Zürich, Stadt Zürich, British Council, Jerwood Charitable Foundation und der Columbia-Stiftung Fonds der Capital Community Foundation gefördert.
Aktuelle Informationen:
www.strangerincompany.ch/de/Projekte