Im Hafen von New York trifft Karl seinen reichen Onkel, der ihn aufnimmt. Bald darauf fällt er jedoch in Ungnade. Er muss Arbeit suchen, begegnet zwei Landstreichern, die ihn ausrauben, zu guter Letzt verliert er auch noch den Job als Liftboy im Hotel Occidental. Schließlich nimmt ihn die kolosshafte Sängerin Brunelda in ihre Dienste. Am Ende landet er im Theater – aber nicht als Künstler, sondern als Angestellter mit technischen Fähigkeiten.
Mit chaplinesker Komik erzählt Kafka von Karl Roßmanns sozialem Absturz und seinem schuldlosen Scheitern im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Das Romanfragment konterkariert hellsichtig das Bild einer verheißungsvollen Welt mit den Schattenseiten der Globalisierung und der kapitalistischen Konkurrenzgesellschaft. In seiner 1929 erschienenen Hymne über Kafkas „Amerika“ beschreibt Kurt Tucholsky den Schauplatz dieser Auswanderungsgeschichte äußerst heutig: „Zum Beispiel Banken. Und wenn die groß geworden sind, so groß, dass sie ein Land überschatten, dann heißt das Land Amerika.“
nszenierung: Maria Åberg
Bühne und Kostüme: Naomi Dawson
Bühnenmusik: Caroline Downing
Video: lan William Galloway
Dramaturgie: Marie Rötzer
Beleuchtung: Albrecht Villinger
Regieassistenz: Philipp Kugler
Inspizienz: Anna Grabusinski
Souffleuse: Marie-Louise Gnad
Mit
Ulrike Beerbaum
Verena Bukal
Jan-Philipp Frank
Johanna Paliatsou
Matthias Spaan
Gregor Trakis
Andre Willmund