An einem heißen, langen Sommertag begegnet dem Mädchen Alice ein weißes Kaninchen mit einer Uhr – Alice folgt ihm in seinen „Bau“ und taucht in eine faszinierende Welt voller Absurditäten und eigenartiger Herausforderungen ein. Doch alles, was im Wunderland auf den ersten Blick vielleicht unsinnig oder willkürlich erscheint, zeigt sich im Verlauf folgerichtig und erkenntnisbringend. Alice begegnet einer Maus, dem verrückten Hutmacher, dem Märzhasen, einer rauchenden Raupe, der Grinsekatze, die sich einfach in Luft auflösen kann, und der dominierenden Herzkönigin, der fast das gesamte Wunderland unterstellt ist. Voller Mut und Neugierde stellt sich Alice allen Situationen, die immer bedrohlicher werden, bis es am Ende um Freiheit oder Tod geht.
Der britische Schriftsteller Lewis Carroll hat eine wunderbare Geschichte für Kinder und Erwachsene geschrieben, die anregt, sich mit wesentlichen Fragen des Daseins auseinanderzusetzen. Es geht um Lebensziele und -wege, um die eigene Größe, um Macht und Ohnmacht – und immer wieder um die Frage der Identität: WER bist DU? Für die vielen Verwandlungen, die Alice dabei durchläuft, werden überraschende, theatrale Mittel gefunden, die man in noch keinem Film gesehen hat.
Die Kammeroper stellt den Kinderchor in den Mittelpunkt und fördert durch das Zusammenspiel mit Sängern aus dem Musiktheaterensemble des Theaters die musikalischen Fähigkeiten und die Spielfreude der Kinder: jedes Mitglied des Kinderchores bekommt eine eigene Rolle.
Der Komponist und Dirigent Johannes Harneit (*1963) studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg Komposition, Musiktheorie und Dirigieren u.a. bei Prof. György Ligeti und Prof. Klauspeter Seibel. Er arbeitete als Dirigent an der Bayerischen Staatsoper München, am Theater Bremen, am Oldenburgischen Staatstheater, den Opernbühnen in Wuppertal und Gelsenkirchen, an der Staatsoper Hannover, am Nationaltheater Weimar und der Oper Leipzig, sowie mit den Orchestern des NDR, WDR und SWR. Im Ausland gastierte er u.a. am Teatro La Fenice, Nationaltheater Belgrad, arbeitete mit dem Dänischen Rundfunkorchester, dem Radio-Sinfonieorchester Budapest, dem Kairo Symphony Orchestra und debütierte mit dem Rousse Philharmonic Orchestra im Dezember 2013 mit dem „Fliegenden Holländer“ in Bulgarien.
Als Komponist erhielt Johannes Harneit zahlreiche Kompositionsaufträge u.a. von der Alten Oper Frankfurt, dem NDR Hannover, der IGMN Basel, dem Beethovenfest Bonn. Seine subtilen, spannungsreichen Partituren wurden von einer Vielzahl namhafter Musiker und Ensembles aufgeführt: wie u.a. dem Minnesota Orchestra, dem Klangforum Wien, dem SWR Baden-Baden, der Sinfonietta Leipzig, dem Balthasar-Neumann-Ensemble und den Stuttgarter Philharmonikern. Nach dem letzten großen Opernauftrag der Oper Leipzig (zwei Bühnenwerke, komponiert von Anfang 2009 bis Mitte 2012), arbeitet Johannes Harneit zurzeit an einer Oper für Kinder und Erwachsene für Theater&Philharmonie Thüringen (UA 2015) und ist in der Spielzeit 2014/15 „Komponist für Heidelberg“. (www.sikorski.de)
Die musikalische Leitung hat Chordirektor Holger Krause. Regie führt Cornelia Poppe. Für Bühnenbild und Kostüme zeichnet Hilke Förster verantwortlich. Beide haben zuletzt schon „Brundibàr“ und die Uraufführung „Rabenschwester“ mit dem Kinderchor sowie die Inszenierungen „Hexe Hillary“ und „Babytalk“ erfolgreich auf die Bühne gebracht.
Neben den jungen Sängerinnen und Sängern aus dem Theaterkinderchor sind aus dem Thüringer Opernstudio Anja Elz (Alice), Sin Ae Choi (Maus/ Taube/ Schlafmaus), Jaegyeong Jo (Pat/ Hutmacher/ Kröt), Eleonora Vacchi (Herzogin/ Greif) und Salomón Zulic del Canto (König) dabei und aus dem Musiktheaterensemble von Theater&Philharmonie Thüringen Mark Bowman-Hester ( W. Kaninchen/ Märzhase ) und Anne Preuß (Königin).
Nächste Vorstellungen: 3. und 17. Mai 16 Uhr, 31. Mai 14.30 Uhr.
Karten sind an der Theaterkasse erhältlich, Telefon 0365-8279105, online buchen unter www.tpthueringen.de