In dem Kaleidoskop von Stimmen erscheint leibhaftig anwesend im Publikum: eine ehemalige Imamin, deren Biografie erstaunliche Synchronitäten mit der von Diana aufweist.
Auf der Bühne drei Gestalten, die alle behaupten, die echte Lady Di zu sein – und eine erschreckend realistische Lady Di Puppe. Eine Marienerscheinung? Die „echte“ echte Diana aus der Nachwelt? Jedenfalls hat sie als aus totem Material hergestellte Kunstfigur im Bedeutungsfeld von Authentizität, Selbst, Echtheit, Avatar und Prägung die besten Karten!
Inklusive der Zuschauer*innen werden irgendwann in diesem Abgesang alle zu Lady Di – und diese kollektive Lady Di entpuppt sich dann schließlich als Metapher einer an Perspektivlosigkeit und eigener Schuld krankenden Wohlstandsgesellschaft - herumirrend zwischen sinnentleertem Erfolgsstreben, hilflosem Charitygebaren, verzweifeltem Aktionismus und Neo-Spiritualität. Als Spiegel einer Wohlstandsgesellschaft, die offensichtlich keinen anderen Ausweg aus ihrem von nach innen und außen gerichteter Gewalt geprägten goldenen Käfig findet, als sich selbst vernichtend an die Wand zu fahren.
Eine Produktion von Rohe Eier 3000 in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
Text und Inszenierung: Katharina Kummer
Musik: Carina Wohlgemuth
Bühne und Kostüm: Alma Bektas
Puppenbau: Hagen Tilp
Dramaturgie und Produktionsleitung: Stephan Langer
Besonderer Dank an: Prof. Dr. Werner Daniel
Mit: Ines Heinrich-Frank, Zeliha Çiçek, Anniek Vetter, Jona Moro, Daniel Breitfelder
Weitere Termine: 24. & 25.02. sowie 01., 03. & 04.03.2023
Beginn: jeweils 19.30 Uhr