
Anlass genug, an das weltweit größte uranfördernde Unternehmen zu erinnern, das vom Ende der 40er Jahre bis 1991 – unter strenger Geheimhaltung – im Erzgebirge gewonnenes Uran für das sowjetische Atomprogramm lieferte: Die Wismut. Sie ist Teil der ostdeutschen Bergbau- und Industriegeschichte, die nach der Wiedervereinigung einen jähen Bruch erfuhr und die Menschen vor Herausforderungen stellte, die weiterhin das kollektive Gedächtnis des Ostens prägen.
Die Wismut war ein ‚Staat im Staate‘, der bis zu 130.000 Menschen Arbeit bot, überdurchschnittlich zahlte und für medizinische, soziale und kulturelle Einrichtungen sorgte. Man war stolz ein ‚Wismuter‘ zu sein, auch wenn Berge und Täler sich in Mondlandschaften verwandelten und Menschen aufgrund der radioaktiven Belastung erkrankten. Die Erinnerungen an die Wismut sind widersprüchlich und von Vorurteilen überschrieben. Sie reichen von „Ich hab’s vor allem wegen der Kohle gemacht.“, bis zu „Es war doch alles für den Frieden.“
Was liegt also näher, als Menschen die Bühne zu geben, die das Unternehmen aus eigener Anschauung kennen. Auf Basis von Recherchen und Gesprächen ist ein Theaterabend entstanden, der persönlichen Wismut-Erfahrungen Raum gibt und gleichzeitig die Außenperspektive und die historische Einordnung sucht.
in Kooperation mit „So geht Sächsisch“.
eine Koproduktion der Bürger:Bühne am Staatsschauspiel Dresden und mit den Theatern Chemnitz
Mit: Alexander Borck, Christa Härtel, Heinz Richter, Sven Sczibilanski, Kai-Uwe Ullrich, Silvia Weißbach
Regie und Text: Tobias Rausch,
Bühne und Kostüme: Anna Maria Münzner,
Dramaturgie: Christine Besier, René R. Schmidt;
Musik: Arystan Petzold;
Projektleitung: Tobias Rausch (Dresden), René R. Schmidt (Chemnitz), Wissenschaftliche Mitarbeit: Judith Schein
Termine: Uraufführung 26.11.2022, 20.00 Uhr| 27.11.2022, 20.00 |10.12.2022, 20.00 Uhr, Kleines Haus 3
Die Premiere in Chemnitz findet am 04.12.2022 um 20.00 Uhr im Spinnbau – Ostflügel statt.