Anne Habermehl beobachtet zehn Jahre familiärer Überlebens- und Rekonstruktionsversuche in der amerikanischen Zone: Vater, Mutter, Kind – und die westdeutsche Demokratiebildung. Parallel lässt die Autorin in ihrem Stück eine zweite Familie Schmidt – zweiundsiebzig Jahre später – wieder in die Ukraine blicken: 2022 greift Russland die Ukraine an und unterbricht die Suche der Schmidts nach der Herkunft ihres ukrainischen Adoptivsohnes, dessen Ursprung sie seit 1990 verschwiegen haben.
Woher rühren die blinden Flecken in den Familiengeschichten, haben sie ein System? Welche Narrationen werden gelöscht, damit das (westdeutsche) Leben in Frieden und Freiheit weiter gedeihen kann?
Im zweiten Teil ihrer Europa-Trilogie kehrt Anne Habermehl den Blick um: Nach „Frau Schmidt fährt über die Oder“ schaut ihre Protagonistin dieses Mal nicht vom Osten in eine Zukunft im Westen, stattdessen blickt sie vom tiefen Westen gen Osten, erforscht die verschwiegene Vergangenheit. In Habermehls Stücken wird Geschichte fassbar und poetisch lebendig.
„Wir sind ein Volk aus Psychopathen, auf die jetzt andere Völker aufpassen müssen.“
Ein Auftragswerk der Münchner Kammerspiele.
Mit Johanna Eiworth, Walter Hess, Frangiskos Kakoulakis, Edmund Telgenkämper
Regie Anne Habermehl
Bühne Christoph Rufer
Kostüme Charlotte Pistorius
Musik Philipp Weber
Dramaturgie Viola Hasselberg, Paulina Wawerla
Licht Wolfgang Eibert
Regieassistenz Ruben Müller
Bühnenbildassistenz Katharina Quandt
Kostümassistenz Rafael Hinz
Inspizienz Hanno Nehring
Soufflage Sandra Petermann
Regiehospitanz Luis Kirchner
Bühnenbildhospitanz Marlene Pastor
Technische Produktionsleitung Carolin Husemann
Künstlerische Produktionsleitung Angelika Koch
Vorschau
Im Dezember: Teil I und Teil II der Europa-Trilogie von Anne Habermehl:
Frau Schmidt fährt über die Oder (Teil I)
Frau Schmidt und das Kind aus Charkiw (Teil II)