Teilweise beruhen die Texte auf eigenen Wortschöpfungen und behandeln sowohl bekannte als auch erfundene Persönlichkeiten, Mythen, Macht-Menschen, Historie und Pop-Kultur. Meese fügt zwanghaft alles zu einer neuen Bedeutung zusammen und erschafft eine eigene, individuelle Mythologie, die maßgeblich für seine Kunst ist. Absichtlich werden Konventionen überschritten und eigene Gesetzmäßigkeiten aufgestellt.
Brigitte Meese, die Mutter des Künstlers, tippte all diese Texte in abendlicher Fleißarbeit minutiös ab, um das Manuskript an alle renommierten deutschen Literaturverlage zu versenden, denn ihr Sohn hatte vor, die Literaturgattung des Romans zu revolutionieren. Nach durchweg ablehnenden Antworten widmete Meese den entstandenen Dummy zu einem Buchobjekt um, welches in kleiner Auflage durch seine Galerie verkauft wurde. Mittlerweile ist das Buch als Paperback erschienen und seiner eigentlichen Bestimmung, dem Verkauf im Buchhandel, zugeführt worden.
Jonathan Meese lehnt jede Form einer äußeren Bevormundung ab, er ist ein Gegner politischer Systeme, religiöser Doktrinen oder geschmacksbetonter Meinungen. Er wünscht sich ein autonomes Kunstwerk, ein unschuldiges, ideologiefreies Spiel und einen regiefreien Abend. Und das heißt zuerst einmal: Mütze ab! Und dann: Stramm stehen! Dem Text würdevoll dienen! Absolut begreifen, dass K.U.N.S.T. keine Kultur ist! K.U.N.S.T. ist das Morgen, Kultur ist das Gestern. K.U.N.S.T. bezweifelt alles, auch sich selbst, weit über die Unendlichkeit hinaus ...
Mit: Franz Beil, Susanne Bredehöft, Margarita Breitkreiz, Benny Claessens, Kerstin Graßmann, Rosa Lembeck, Martin Wuttke und weiteren Beteiligten
Bühne: Nina von Mechow
Kostüme: Tabea Braun
Dramaturgie: Henning Nass
Weitere Vorstellungen: 19. Februar, 18:00 und 25. Februar, 19:30