Doch Eleonore kämpft mit den Fallstricken ihrer Transformation, sie faucht und kratzt und bäumt sich auf. Ihre Sinne weiten sich und mit ihnen ihre Wahrnehmung der Welt. Ihr Denken wird sprunghaft und assoziativ, katzenhaft unlogisch eben. Zwischen Sofakissen und Wildbahn, zwischen Domestizierung und Instinkt sucht Eleonore nach dem Platz, an dem es sich als Katze gut leben lässt.
Die in Dresden lebende Autorin Caren Jeß streift in ihrem Monolog für eine Schauspielerin durch die Höhen und Tiefen einer selbstgewählten Daseinsform und findet eine poetische Sprache für die Grundsatzfragen, mit denen ihre Protagonistin konfrontiert ist. Dass Eleonores Rückzug ins Private mit ihrem Verzicht auf Verantwortung für die Gesellschaft einhergeht und ihr Katzendasein nicht nur befreiend ist, wird dabei nicht verschwiegen. Die Uraufführung ist nach Christa Wolfs MEDEA. STIMMEN in der Spielzeit 2019/2020 die zweite Regiearbeit von Ensemblemitglied Simon Werdelis.
MIT Karina Plachetka
REGIE Simon Werdelis
BÜHNE UND KOSTÜM Max Schwidlinski
VIDEO Karolina Serafin
DRAMATURGIE Katrin Schmitz