Nach Auffassung des Philosophen Gernot Böhme unterscheidet den menschlichen vom physikalischen Körper das Vermögen, seine Umwelt zu empfinden. Derlei Gefühle sind niemals objektiv – wir können uns höchstens darüber austauschen und unsere Eindrücke abgleichen. Deshalb schickt ANALOG seine Ensemblemitglieder auf eine subjektive Entdeckungs- und Wahrnehmungstour durch die Straßen und Plätze der Stadt: Welche Orte, Flecken, Menschen und Gebäude sind für unsere Umwelteindrücke von Bedeutung? Und wie manifestieren sich diese in uns?
Nach Vorbild des Lyrikers Rolf-Dieter Brinkmann halten die Ensemblemitglieder die Eindrücke und Wahrnehmungen ihrer Umwelt multimedial fest. Flankierend spiegeln Field Recordings und O-Töne den spezifischen “Sound of the City“, aus dem der Berliner Musiker Ben Lauber eine auf die Performance zugeschnittene Soundcollage entwickelt. So entsteht eine Studie der Stadt, die durch performative, musikalische und visuelle Elemente sinnlich erfahrbar wird.
SHIT(T)Y VOL.1 ist eine wummernde Soundcollage mit installativen Bühnenvorgängen und sprachperformativen Situationen, in der das Narrativ der Stadt Köln permanent umgebaut und ein multiperspektivischer aber auch radikal subjektiver Blick auf Gesellschaft ermöglicht wird.
Von und mit: Dorothea Förtsch, Lara Pietjou, Sophie Roßfeld, Ingmar Skrinjar
Regie: Daniel Schüßler
Musik/Komposition: Ben Lauber
Bühnenbild/Kostüm: Eva Sauermann
Technische Leitung/Licht/Video: Tommy Vella
Visuals: Michael Schmitz
Produktionsleitung: Hanna Held
Regieassistenz: Isabella Kolb
Outside-Eye: Tim Mrosek
Fr, 9.9. – So, 11.9.2022, 20:00 Uhr