Der Attentäter war der Polizei bereits als rechtsextrem bekannt. Wieso wurde er nicht besser überwacht? Wieso war der Notruf 110 in der Tatnacht nicht erreichbar? Wieso war der Notausgang in der Arena-Bar verschlossen? Polizisten des SEK am Tatort wurden später als rechtsextremistisch entlarvt. In enger Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau fragt Moğul nach Konsequenzen und fordert eine lückenlose Aufklärung.
Der 1969 in Neubeckum/Westfalen geborene Theaterautor, Regisseur, Schauspieler und Arzt Tuğsal Moğul setzt sich in seinen Werken mit den Auswirkungen rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland auseinander. In seinem neuesten Rechercheprojekt bearbeitet er das Attentat von Hanau theatral.
Tuğsal Moğul lässt in seinem Stück die Perspektive der Opfer zu Wort kommen und fragt nach den vielen Fehlern, die vor, während und nach dem Anschlag von Seiten der Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und den Medien begangen wurden: Der Attentäter war der Polizei bereits als rechtsextrem bekannt. Wieso wurde er nicht besser überwacht? Wieso war der Notruf 110 in der Tatnacht nicht erreichbar? Wieso war der Notausgang in der Arena-Bar verschlossen? Wie kann es sein, dass Einsatzleute des SEK am Tatort später als rechtsextremistisch entlarvt wurden?
Der Täter von Hanau hat sich der Verhandlung und seiner Verurteilung durch Selbsttötung entzogen, eine gerichtliche Aufarbeitung findet nicht statt. In enger Zusammenarbeit mit der „Initiative 19. Februar Hanau“ fragt Moğul nach Konsequenzen und fordert eine lückenlose Aufklärung, damit wir den Opfern und Angehörigen gerecht werden und an sie erinnern.
Tuğsal Moğul wählt ganz bewusst einen öffentlichen Ort in der Mitte der Stadtgesellschaft: den Großen Sitzungssaal im Rathaus Recklinghausen, den historischen Rathausfestsaal der Stadt Münster sowie das Landgericht Münster.
Regie: Tuğsal Moğul
Bühne & Kostüme: Marcin Wierzchowski
Dramaturgie: Victoria Weich
Dramaturgie: Saskia Zinsser-Krys
Mitwirkende:
Alaaeldin Dyab, Agnes Lampkin, Regina Leenders, Tim Weckenbrock
Weitere Termine:
Sa.13.05.2023, 15.00 und 19.00, Rathausfestsaal Recklinghausen / So.14.05.2023, 15.00 und 19.00 Rathausfestsaal Recklinghausen / Fr.26.05.2023, 19.00, Rathausfestsaal Münster / Mi.31.05.2023, 19.00 Gerichtssaal Münster / Mi.07.06.2023, 19.00 Gerichtssaal Münster / Fr.09.06.2023, 19.00, Gerichtssaal Münster / Do.15.06.2023, 15.00, Gerichtssaal Münster
Eine Koproduktion der Theater Münster und Oberhausen mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen, in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater Berlin
In Ergänzung zu diesem Theaterabend werden Angehörige der Opfer, die seit drei Jahren um Aufklärung kämpfen, ins Münsteraner Rathaus eingeladen, um von Ihren Erfahrungen, Enttäuschungen, Hoffnungen und Forderungen zu erzählen. Dieses Podiumsgespräch mit dem Titel Erinnern heißt verändern findet am 10. Juni 2023 (19.00 Uhr) im Münsteraner Rathausfestsaal statt.
Weitere Vorstellungstermine in Recklinghausen: 13.05., 14.05., 15.05.
Weitere Vorstellungstermine in Münster: 31.05., 07.06., 09.06., & 15.06. (jeweils im Landgericht)