Riccardo schenkt der Prophezeiung keinen Glauben, da ihn mit Renato, seinem treuesten Mitarbeiter, weiterhin eine tiefe Freundschaft verbindet. Als Renato jedoch erfährt, dass Riccardo heimlich Amelia (die Gattin des Renato) begehrt, wendet sich das Blatt, und der einstige Freund schliesst sich den Verschwörern an. Riccardo beschliesst, Renato nach England zu versetzen, damit er in der räumlichen Trennung von seiner Angebeteten zur Ruhe kommt. Auf dem Maskenball will er sich ein letztes Mal von Amelia verabschieden, doch es ist zu spät: Im Schutz der Kostümierung des Balles nimmt Renato Rache an seinem alten Freund.
Der Stockholmer Königsmord an Gustav III. diente Eugène Scribe 1792 als historische Vorlage und bildete die Basis für Antonio Sommas Libretto, das wiederum Giuseppe Verdi die ideale Folie für ein breites Spektrum musikalischer Farben bot.
1857 nahm der 44-jährige Giuseppe Verdi den Auftrag des Opernhauses von Neapel an, zur Eröffnung der nächsten Karnelvals-Saison eine neue Oper zu komponieren. Er entschied sich für die Bearbeitung einer 1833 von Eugène Scribe verfassten – und damals von Daniel François Esprit Auber vertonten –
»Opéra historique« über die Ermordung des schwedischen Königs Gustav III. bei einem Maskenball 1792. Verdis vollendete Partitur sollte ihre Uraufführung allerdings nicht in Neapel, sondern erst 1859 am Opernhaus von Rom erleben.
Bis es endlich soweit war, schickten die Zensurbehörden die Oper auf eine zweijährige »Zeitreise« wechselnder Masken und Kostüme: das Geschehen wurde vom Stockholmer Hof des 18. Jahrhunderts ins Stettin des 17., dann ins mittelalterliche Florenz und zuletzt ins amerikanische Boston um 1690 verlegt.
Adriana Altaras, Schauspielerin, Regisseurin und Buchautorin, wird sich mit diesem Werk erstmals in Bern vorstellen. Kevin John Edusei, Chefdirigent des Musiktheaters am KonzertTheater Bern, obliegt die Musikalische Leitung.
Adriana Altaras wurde in Zagreb/Kroatien geboren und wuchs in Italien und Deutschland auf. Sie absolvierte ein Schauspielstudium an der HdK Berlin und ein Aufbaustudium an der New York University. 1984 war sie Mitbegründerin des Off-Theaters »Zum Westlichen Stadthirschen« in Berlin. Von 1983 an war sie in zahlreichen Filmen zu sehen. 1988 gewann sie den Bundesfilmpreis und
2000 den Silbernen Bären. Ab 1992 unterrichtete sie Schauspiel an der HdK Berlin. Adriana Altaras arbeitete in der »Shoah Foundation Steven Spielberg« und übernahm die Künstlerische Leitung der Jüdischen Kulturtage 2002 in Berlin. Zu ihren vielen Arbeiten als Regisseurin für Musik- und Sprechtheater zählen u. a. Der Liebestrank, HypOp I, II, III und IV (Musiktheater im Magazin, Berlin),
Die Fledermaus, oder Rossinis La Cenerentola. Sie inszenierte auch eigene Stücke wie Jud Sauer, Julia Timoshenko oder Trauer to Go – Das Stück zum Mahnmal. 2011 erschien ihr erster Roman Titos Brille.
Un Ballo in Maschera
Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
Libretto von Antonio Somma nach Eugène Scribes Drama
Gustav III. ou Le bal masqué
Musikalische Leitung Kevin John Edusei
Regie Adriana Altaras
Kostüme Nina Lepilina
Bühne Christoph Schubiger
Dramaturgie Katja Bury
Chorleiter Zsolt Czetner
Amelia Miriam Clark
Oscar Yun - Jeong Lee
Ulrica Sanja Anastasia
Riccardo Alessandro Liberatore
Renato Juan Orozco
Silvano Wolfgang Resch
Samuel Kai Wegner
Tom Pavel Shmulevich
Un Giudice Mariusz Chrzanowksi,
Un servo d'Amelia Andres Del Castillo
Mit Berner Symphonieorchester, Chor Konzert Theater Bern
Weitere Vorstellungen 10., 12., 16., 25., 27. Feb |
01. Mrz 2016
Einführung 30 Min vor der Vorstellung (ausser Premiere)
ÖFFENTLICHE PROBE 02. Feb, 19:00, Foyer Stadttheater, Eintritt frei