Paravidinos "Peanuts" sind zeitgemäß egoistische, gelangweilte,
mitunter auch hyperaktive Kids der Spaßgesellschaft. Die
lethargischen Fernsehsüchtigen mit den flotten Sprüchen taumeln ohne
Sinn und Ziel durch eine Welt, die nicht die ihre ist und sie
zunehmend gewalttätig, berechnend oder unterwürfig werden lässt.
Paravidino zeigt Typen, wie sie uns heute täglich begegnen - modern,
ohne Seele, aber mit Marken- und Konsumbewusstsein. Zehn Jahre später
sehen sich die "Peanuts" wieder - als Täter und Opfer.
Das Theaterstück des jungen italienischen Dramatikers entstand 2001
unter dem Eindruck der Auseinandersetzung zwischen Polizei und
Antiglobalisierungs-Demonstranten gegen den G8-Gipfel in Genua.
Paravidino geht es in seinem politischen Theater vor allem um die
Auseinandersetzung mit seiner Generation. "Peanuts" ist kein
poppig-bunter Comicstrip mit Slapstick-Einlagen, sondern ein wütendes
Theaterstück über Konsum, Langeweile, Aggression, Feigheit und das
wahre Leben im falschen System.