Scarpia, der berüchtigte Polizeichef Roms, spielt skrupellos seine Macht aus. Er läßt den Maler Mario Cavaradossi festnehmen, da dieser dem politisch Verfolgten Angelotti zur Flucht verholfen hat. Als Preis für die Freilassung fordert Scarpia von Cavaradossis Geliebter, der Sängerin Floria Tosca, eine gemeinsame Nacht. Er verspricht ihr, die Scheinhinrichtung Cavaradossis zu organisieren, damit Tosca mit ihrem Geliebten unbehelligt die Stadt verlassen könne.
Da sie Cavaradossi aufrichtig liebt und alles tun würde, um ihn zu retten, geht sie zunächst auf Scarpias Angebot ein. Im Affekt bringt Tosca Scarpia um, der jedoch selbst im Tod die Zügel des Geschehens fest in der Hand hält...
Die Stimmung in der Tosca ist nicht romantisch und lyrisch, sondern leidenschaftlich, qualvoll und düster. Hier haben wir es nicht nur mit liebenswürdigen, guten Menschen zu tun, sondern auch mit abgefeimten Schurken, wie Scarpia und Spoletta. Und unsere Helden werden diesmal nicht weichherzig sein wie Rodolfo und Mimì, sondern entschlossen und tapfer. (…) Mit einem Wort, wir brauchen hier einen anderen Stil. Mit La Bohème wollten wir Tränen ernten, mit Tosca wollen wir das Gerechtigkeitsgefühl der Menschen aufrütteln und ihre Nerven ein wenig strapazieren. Bis jetzt waren wir sanft. Jetzt wollen wir grausam sein.
Giacomo Puccini
Begeistert von Victorien Sardous Schauspiel La Tosca, das er mit Sarah Bernhardt in der Titelrolle gesehen hatte, wollte Puccini den Stoff für eine neue Oper adaptieren: „Denn in dieser Tosca sehe ich die Oper, die mir auf den Leib geschnitten ist“, schrieb er 1899 an seinen Verleger Ricordi. Sein Gespür war richtig. Mit den Librettisten Giacosa und Illica entstand nach zähem Ringen das Libretto. Die Uraufführung am 14. Jänner 1900 in Rom, dem Ort der Handlung, wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Nie ist Puccini ein stärkerer Beweis seiner genialen Theaterbegabung gelungen als in diesem Werk, so daß selbst Sardou zugeben mußte, daß das Opernlibretto noch bühnenwirksamer war als das Originaldrama. Ihre Popularität verdankt die Oper dem aufregenden Sujet aus Leidenschaft und Eifersucht. Puccini setzte es mit dramatischer Spannung und lyrisch-empfindsamen Passagen musikalisch um, wobei „E lucevan le stelle“ und „Vissi d’arte“ die beiden bekanntesten „Hits“ dieses Meisterwerks sind. Doch auch das großartige „Te deum“ zeigt Puccinis ganzes Können: der Frömmigkeit der Masse stellt er die Machtgier Scarpias gegenüber.
Musikalische Leitung: Dietfried Bernet/Aleksandar Markovic;
Regie: Brigitte Fassbaender;
Bühne & Kostüme: Erwin Bode
Mit:
Floria Tosca Ludmila Slepneva / Susanna von der Burg / Jennifer Chamandy
Mario Cavaradossi Daniel Magdal / Hector Sandoval
Barone Scarpia Michael Dries / Sébastien Soules
Cesare Angelotti Marc Kugel
Un Sagrestano Dirk Aleschus / Jerzy Kasprzak
Spoletta Dale Albright / Brenden Gunnell
Sciarrone Andreas Mattersberger
Un Pastore Anne Schuldt / Lysianne Tremblay
Roberti Il-Young Yoon / Andrés Balzanelli
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, Chor des TLT, Wiltener Sängerknaben
Weitere Vorstellungen:
Februar: 9., 14., 20., 23.
März: 6., 9., 30.