Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Tosca" von Giacomo Puccini im Tiroler Landestheater Innsbruck"Tosca" von Giacomo Puccini im Tiroler Landestheater Innsbruck"Tosca" von Giacomo...

"Tosca" von Giacomo Puccini im Tiroler Landestheater Innsbruck

Premiere am Samstag, 2. Februar 2008, 19.30 Uhr, Großes Haus

 

In einer Zeit politischer Wirren spielt sich dieses zeitlose Drama um Liebe, Eifersucht und Mord ab.

Scarpia, der berüchtigte Polizeichef Roms, spielt skrupellos seine Macht aus. Er läßt den Maler Mario Cavaradossi festnehmen, da dieser dem politisch Verfolgten Angelotti zur Flucht verholfen hat. Als Preis für die Freilassung fordert Scarpia von Cavaradossis Geliebter, der Sängerin Floria Tosca, eine gemeinsame Nacht. Er verspricht ihr, die Scheinhinrichtung Cavaradossis zu organisieren, damit Tosca mit ihrem Geliebten unbehelligt die Stadt verlassen könne.

Da sie Cavaradossi aufrichtig liebt und alles tun würde, um ihn zu retten, geht sie zunächst auf Scarpias Angebot ein. Im Affekt bringt Tosca Scarpia um, der jedoch selbst im Tod die Zügel des Geschehens fest in der Hand hält...

 

Die Stimmung in der Tosca ist nicht romantisch und lyrisch, sondern leidenschaftlich, qualvoll und düster. Hier haben wir es nicht nur mit liebenswürdigen, guten Menschen zu tun, sondern auch mit abgefeimten Schurken, wie Scarpia und Spoletta. Und unsere Helden werden diesmal nicht weichherzig sein wie Rodolfo und Mimì, sondern entschlossen und tapfer. (…) Mit einem Wort, wir brauchen hier einen anderen Stil. Mit La Bohème wollten wir Tränen ernten, mit Tosca wollen wir das Gerechtigkeitsgefühl der Menschen aufrütteln und ihre Nerven ein wenig strapazieren. Bis jetzt waren wir sanft. Jetzt wollen wir grausam sein.

Giacomo Puccini

 

Begeistert von Victorien Sardous Schauspiel La Tosca, das er mit Sarah Bernhardt in der Titelrolle gesehen hatte, wollte Puccini den Stoff für eine neue Oper adaptieren: „Denn in dieser Tosca sehe ich die Oper, die mir auf den Leib geschnitten ist“, schrieb er 1899 an seinen Verleger Ricordi. Sein Gespür war richtig. Mit den Librettisten Giacosa und Illica entstand nach zähem Ringen das Libretto. Die Uraufführung am 14. Jänner 1900 in Rom, dem Ort der Handlung, wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Nie ist Puccini ein stärkerer Beweis seiner genialen Theaterbegabung gelungen als in diesem Werk, so daß selbst Sardou zugeben mußte, daß das Opernlibretto noch bühnenwirksamer war als das Originaldrama. Ihre Popularität verdankt die Oper dem aufregenden Sujet aus Leidenschaft und Eifersucht. Puccini setzte es mit dramatischer Spannung und lyrisch-empfindsamen Passagen musikalisch um, wobei „E lucevan le stelle“ und „Vissi d’arte“ die beiden bekanntesten „Hits“ dieses Meisterwerks sind. Doch auch das großartige „Te deum“ zeigt Puccinis ganzes Können: der Frömmigkeit der Masse stellt er die Machtgier Scarpias gegenüber.

 

Musikalische Leitung: Dietfried Bernet/Aleksandar Markovic;

Regie: Brigitte Fassbaender;

Bühne & Kostüme: Erwin Bode

 

Mit:

 

Floria Tosca Ludmila Slepneva / Susanna von der Burg / Jennifer Chamandy

Mario Cavaradossi Daniel Magdal / Hector Sandoval

Barone Scarpia Michael Dries / Sébastien Soules

Cesare Angelotti Marc Kugel

Un Sagrestano Dirk Aleschus / Jerzy Kasprzak

Spoletta Dale Albright / Brenden Gunnell

Sciarrone Andreas Mattersberger

Un Pastore Anne Schuldt / Lysianne Tremblay

Roberti Il-Young Yoon / Andrés Balzanelli

 

Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, Chor des TLT, Wiltener Sängerknaben

 

Weitere Vorstellungen:

Februar: 9., 14., 20., 23.

März: 6., 9., 30.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT RASANTEM SCHMISS -- Monrepos Open Air - Abschlusskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele

Diesmal war nun endlich die lang erwartete mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra zu Gast bei den Schlossfestspielen. Zunächst musizierte das exzellente Orchester des Goethe-Gymnasiums…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM BAUCH DES RITTERS -- "Falstaff" von Giuseppe Verdi in der Blauen Halle - Mainfrankentheater Würzburg

In der einfallsreichen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler, Video: Aron Kitzig) befindet sich die Handlung im Bauch des alternden Ritters Falstaff, der von…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE AUSBRÜCHE -- SWR Symphonieorchester mit Eva Ollikainen in der Liederhalle Stuttgart

Das "Märchenpoem" von Sofia Gubaidulina war eine echte Überraschung. Denn die finnische Dirigentin Eva Ollikainen arbeitete mit dem SWR Symphonieorchester die elektrisierend-durchsichtige Klangfläche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN -- Galeriekonzert der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in der Staatsgalerie STUTTGART

Unter dem Motto "Wanderer" fand diesmal das Galeriekonzert mit dem begnadeten Bass-Bariton Jochen Kupfer statt, der einfühlsam von Marcelo Amaral am Flügel begleitet wurde. Die Lieder von Franz…

Von: ALEXANDER WALTHER

DEM VOLKSTÜMLICHEN VERBUNDEN -- Zweiter Teil des Tschaikowsky-Zyklus' mit dem Staatsorchester Stuttgart in der Liederhalle/STUTTGART

Das Staatsorchester Stuttgart musizierte unter der elektrisierenden Leitung von Cornelius Meister im zweiten Teil des Tschaikowsky-Zyklus zunächst die selten zu hörende Sinfonie Nr. 2 in c-Moll aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑