In der griechischen Mythologie erscheint sie zum ersten Mal, aber ihr bis heute andauerndes Fortleben verdankt Medea vor allem Euripides’ Tragödie aus dem Jahr 431 v. Chr. Euripides berichtet darin von einem Gemetzel: Weil ihr Mann Jason sie verlassen will, tötet Medea die gemeinsamen Söhne.
Doch diese blutige Episode ist lediglich das letzte Kapitel der langen Geschichte von Jason und Medea. Ihren Anfang nimmt sie in Kolchis, und dort lässt auch Tom Lanoye seine Überschreibung des Mythos beginnen: In Kolchis herrscht Medeas Vater Aietes. Fremde landen an seinem Strand: die Argonauten. Jason, ihr Anführer, soll das Goldene Vlies, ein kostbares
Widderfell, zurück in die Heimat holen. Aietes willigt ein – um den Preis einer übermenschlichen Probe. Besteht Jason sie, gehört das Vlies ihm. Besteht
er sie nicht, wird er sterben. Als Medea Jason das erste Mal sieht, weiß sie nicht, wie ihr geschieht. „’S ist gegen jede Regel der Natur, / Für einen Feind zu beten und zu heuln“ begehrt sie auf und kann sich doch gegen die Faszination nicht wehren, die Jason auf sie ausübt. Medea entschließt sich: zum Bruch mit der Heimat, zum Verrat des Vaters, dazu, Jason zu helfen. Es ist der Auftakt zu einer langen Reise der Leidenschaften, der Gier, der Einsamkeit und des Verlusts. Bis zur Katastrophe.
Regie Jorinde Dröse
Bühne Anne Ehrlich
Kostüme Bettina Schürmann
Dramaturgie Claus Caesar
Es spielen Leila Abdullah, Christiane Boehlke, Andreas Döhler, Moritz
Grove, Vincent Heppner, Judith Hofmann, Helmut Mooshammer, Alexander Simon
Weitere Vorstellungen am 16. und 17. Januar um 20 Uhr
Eintritt Premiere 24 Euro | ermäßigt 10,50 Euro
Eintritt Vorstellungen 18 Euro | ermäßigt 8 Euro
Karten 040. 32 81 44 44 | www.thalia-theater.de