Als seine Tochter Iphigenie, angesteckt von der heroischen Verteidigungslogik des Vaters, als Selbstmordattentäterin freiwillig in den Tod geht, gerät Agamemnons unbedingter Siegeswille ins Wanken. Gegen den Krieg erheben sich auch die Stimmen seiner Opfer, Trojanerinnen wie Griechinnen – denn Die Rache des Friedens bedeutet den unwiderruflichen Zerfall genau der Gemeinschaft, deren Bewahrung einmal das ursprüngliche Kriegsziel war.
Wie weit darf und muss eine Gesellschaft gehen, wenn die Säulen ihrer Kultur infrage gestellt werden? Atropa ist eine scharfe Parabel auf den Krieg im Namen der Freiheit, die über die Verschmelzung von antikem Stoff und Zitaten von Donald Rumsfeld und George W. Bush diese Thematik in einen aktuellen Kontext rückt. Lanoye gelingt es damit, die Diskussionen um den vermeintlichen Kulturkampf "West gegen Ost", um Freiheit, Demokratie und den amerikanischen Way of Life kritisch auf den Prüfstand zu stellen.
aus dem Niederländischen von Rainer Kersten
Inszenierung Alexander Flache
Bühne/Kostüme Petra Linsel
Musik Marco Seeling
Dramaturgie Katharina de Vette
Agamemnon, Oberbefehlshaber der Griechen Björn-Ole Blunck
Iphigenie, seine Tochter Sonja Dengler
Klytämnestra, seine Frau Sandra-Uma Schmitz
Helena, seine Schwägerin Simon Jensen
Hekabe, Mutter seines trojanischen Feindes Sonja Hilberger
Andromache, Frau seines trojanischen Feindes Nadine Rosemann
Kassandra, Schwester seines trojanischen Feindes Sonja Dengler
Agamemnon, sein Alter-Ego David Schirmer
Astyanax, Sohn der Andromache, Enkel der Hekabe, Erbe Trojas Anton Keck
Nächste Vorstellungen
26.04. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen
04.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen
09.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen
11.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen
27.05. 2013, 18:00 Uhr, Theater im Stadthafen