Er fährt nach Venedig, quartiert sich in einem Hotel am Lido ein und verbringt seine Tage mit Müßiggang und dem Beobachten der anderen Hotelgäste. Unter ihnen befindet sich auch eine polnische Familie, deren Sohn Tadzio seine Aufmerksamkeit erregt. Die Schönheit des Jungen irritiert von Aschenbach. Was bedeutet Schönheit? Wie ist seine Position als Künstler diesem Phänomen gegenüber? Gibt es sie überhaupt, die absolute, reine Schönheit? – In der schwülen sommerlichen Lagunenstadt ergreifen mehr und mehr sinnliche Phantasiewelten von seinem Denken Besitz. Selbst das kursierende Gerücht einer sich ausbreitenden Cholera-Epidemie kann ihn nicht zur Abreise bewegen...
Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“ bildet die literarische Grundlage für eines der faszinierendsten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts: „Death in Venice“ (Uraufführung 1973) ist Benjamin Brittens letzte Oper. In ihr thematisiert der Komponist ein Leitmotiv seines Schaffens: der schöpferische Geist im Widerstreit zwischen rationalen und sinnlichen Kräften. Brittens Musik zählt zur „klassischen Moderne“ und spannt einen facettenreichen Bogen von tonalen zu atonalen Passagen, von rezitativischen Monologen bis hin zu komplexen Ensembles.
Musikalische Leitung: GMD Graham Jackson; Inszenierung: Andreas Baesler;
Bühne: Harald B. Thor, Kostüme: Susanne Hubrich;
Choreografie: Michael Langeneckert; Choreinstudierung: Heinz Klaus;
Videorealisation: Matthias Heipel
Mit: Hans-Jürgen Schöpflin, Christoph Erpenbeck u.a.