Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller am Landestheater Linz "Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller am Landestheater Linz "Tod eines...

"Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller am Landestheater Linz

Premiere am 12. März 2011 um 19.30 Uhr in den Kammerspielen. --

 

 

Es ist zu allererst eine Familiengeschichte. Größenwahn, Lügen und Sprachlosigkeit, aber auch eine große Liebe zueinander herrschen in dieser Familie, die eine Gesellschaft spiegelt, in der Leistung, Effizienz und Erfolg die Maximen sind.

 

 

„Wir wären wieder eine Familie. Wie früher!“ Ein gemeinsamer Traum kann eine Familie zusammenhalten. Bei den Lomans heißt dieser Traum: Aufstieg, Erfolg und Ansehen. Die Söhne Biff und Happy werden von klein auf in dem Verständnis erzogen, besonders und beliebt zu sein und somit jeden Wettbewerb, sei es in der Jugend im Sport oder später im Beruf als Sieger zu verlassen. Ihr Vater Willy ist dabei ihr großes Vorbild. Doch jetzt ist Willy Loman erschöpft. Nach Jahren des beruflichen Abstrampelns ist er den Veränderungen des Marktes einfach nicht mehr gewachsen, steht er vor dem finanziellen Nichts. Fast sein ganzes Leben hat er in billigen Hotels und auf Landstraßen verbracht, mühsam die Raten für sein Haus abgezahlt und seine Kraft aus der Illusion bezogen, er sei ein bedeutender Mann. Doch er war weder der fürsorgliche Vater und treue Ehemann noch der erfolgreiche Geschäftsmann, für den er sich ausgab...

 

Wie verändert sich die Familie, als klar wird, dass Willy sich selber sein Leben lang etwas vorgemacht hat, dass er gar nicht so erfolgreich ist, wie er immer vorgibt? Wenn sich der Familientraum nur als eine schillernde Seifenblase entpuppt? Wenn Biff erkennt: „Daddy, ich bin ein Nichts! Ein Nichts bin ich. Verstehst du das nicht? Ich bin nur, was ich bin, sonst nichts.“ Selbst im Angesicht der Wahrheit kann Willy Loman sein Scheitern nicht akzeptieren und seine Lebenslügen nicht abschütteln. Was ihm bleibt, ist die Lebensversicherung, die der Familie einen neuen Start ermöglichen könnte. Und Willy Loman entschließt sich für die Aufrechterhaltung seines Familientraums, einen hohen Preis zu entrichten …

 

Arthur Miller, 1915 in New York geboren, ist bis heute einer der führenden zeitgenössischen Bühnenautoren, der mit einer ausgefeilten Mischung psychologischer und expressionistischer Mittel dramatisches Neuland schuf. Tod eines Handlungsreisenden (Originaltitel: Death of a Salesman) ist das bekannteste Drama Arthur Millers aus dem Jahre 1949, für das er noch im selben Jahr mit dem Pulitzer-Preis für Theater ausgezeichnet wurde. In Zeiten des weltweiten Neoliberalismus und der zunehmenden Diskussion über Burnout-Zustände erhält das Stück eine beklemmende Aktualität.

Die Welturaufführung am Broadway wurde am 10. Februar 1949 von Elia Kazan inszeniert. Die Hauptrolle des Willy Loman spielte in dieser Inszenierung Lee J. Cobb. Das Stück wurde mehrfach verfilmt, wobei vor allem die Schlöndorff-Verfilmung mit Dustin Hoffman, Kate Reid und John Malkovich (1985) am bekanntesten sein dürfte.

 

Deutsch von Volker Schlöndorff und Florian Hopf

 

Inszenierung Oliver Haffner

Bühne und Kostüme Dietlind Rott

Dramaturgie Elke Ranzinger

 

Besetzung

Willy Loman Thomas Bammer

Linda Verena Koch

Biff Björn Büchner

Happy Aurel von Arx

Bernard Markus Subramaniam

Charley Sven-Christian Habich

Onkel Ben Sebastian Hufschmidt

Howard Manuel Klein

Die Frau Nancy Fischer

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑