„Wir wären wieder eine Familie. Wie früher!“ Ein gemeinsamer Traum kann eine Familie zusammenhalten. Bei den Lomans heißt dieser Traum: Aufstieg, Erfolg und Ansehen. Die Söhne Biff und Happy werden von klein auf in dem Verständnis erzogen, besonders und beliebt zu sein und somit jeden Wettbewerb, sei es in der Jugend im Sport oder später im Beruf als Sieger zu verlassen. Ihr Vater Willy ist dabei ihr großes Vorbild. Doch jetzt ist Willy Loman erschöpft. Nach Jahren des beruflichen Abstrampelns ist er den Veränderungen des Marktes einfach nicht mehr gewachsen, steht er vor dem finanziellen Nichts. Fast sein ganzes Leben hat er in billigen Hotels und auf Landstraßen verbracht, mühsam die Raten für sein Haus abgezahlt und seine Kraft aus der Illusion bezogen, er sei ein bedeutender Mann. Doch er war weder der fürsorgliche Vater und treue Ehemann noch der erfolgreiche Geschäftsmann, für den er sich ausgab...
Wie verändert sich die Familie, als klar wird, dass Willy sich selber sein Leben lang etwas vorgemacht hat, dass er gar nicht so erfolgreich ist, wie er immer vorgibt? Wenn sich der Familientraum nur als eine schillernde Seifenblase entpuppt? Wenn Biff erkennt: „Daddy, ich bin ein Nichts! Ein Nichts bin ich. Verstehst du das nicht? Ich bin nur, was ich bin, sonst nichts.“ Selbst im Angesicht der Wahrheit kann Willy Loman sein Scheitern nicht akzeptieren und seine Lebenslügen nicht abschütteln. Was ihm bleibt, ist die Lebensversicherung, die der Familie einen neuen Start ermöglichen könnte. Und Willy Loman entschließt sich für die Aufrechterhaltung seines Familientraums, einen hohen Preis zu entrichten …
Arthur Miller, 1915 in New York geboren, ist bis heute einer der führenden zeitgenössischen Bühnenautoren, der mit einer ausgefeilten Mischung psychologischer und expressionistischer Mittel dramatisches Neuland schuf. Tod eines Handlungsreisenden (Originaltitel: Death of a Salesman) ist das bekannteste Drama Arthur Millers aus dem Jahre 1949, für das er noch im selben Jahr mit dem Pulitzer-Preis für Theater ausgezeichnet wurde. In Zeiten des weltweiten Neoliberalismus und der zunehmenden Diskussion über Burnout-Zustände erhält das Stück eine beklemmende Aktualität.
Die Welturaufführung am Broadway wurde am 10. Februar 1949 von Elia Kazan inszeniert. Die Hauptrolle des Willy Loman spielte in dieser Inszenierung Lee J. Cobb. Das Stück wurde mehrfach verfilmt, wobei vor allem die Schlöndorff-Verfilmung mit Dustin Hoffman, Kate Reid und John Malkovich (1985) am bekanntesten sein dürfte.
Deutsch von Volker Schlöndorff und Florian Hopf
Inszenierung Oliver Haffner
Bühne und Kostüme Dietlind Rott
Dramaturgie Elke Ranzinger
Willy Loman Thomas Bammer
Linda Verena Koch
Biff Björn Büchner
Happy Aurel von Arx
Bernard Markus Subramaniam
Charley Sven-Christian Habich
Onkel Ben Sebastian Hufschmidt
Howard Manuel Klein
Die Frau Nancy Fischer