Der Saal ist feucht und staubig, die Truppe nicht in bester Verfassung, ob das Notlicht ausgeschaltet werden darf, um absolute Finsternis zu erzeugen, ist zweifelhaft; und Bruscon verschont niemanden mit seiner Tyrannei. Ein Künstlerdrama, das naturgemäß in einem tragischen Fiasko endet.
„Der Theatermacher“ basiert auf einem Streit um das Notlicht in der Salzburger Festspielaufführung von „Der Ignorant und der Wahnsinnige“ 1972. Damals bestand Bernhard auf absoluter Dunkelheit, die feuerpolizeilich aber nicht durchzusetzen war. „Eine Gesellschaft, die zwei Minuten Finsternis nicht verträgt, kommt ohne mein Schauspiel aus“, kommentierte Bernhard damals. 13 Jahre später fand die Uraufführung von „Der Theatermacher“ bei den Salzburger Festspielen statt und das Stück wurde, gespickt mit einer ordentlichen Portion Selbstironie, zum komischen Gleichnis über das aussichtslose Streben des Künstlers nach Perfektion in einer kultur- und kunstfeindlichen Welt.
Thomas Bernhard (1931-1989) ist einer der bekanntesten und literarisch einflussreichsten österreichischen Schriftsteller. Er schrieb Gedichte, Erzählungen, Romane und Theaterstücke. Bernhard provoziert v. a. durch die in seinen Texten beschriebene Abneigung gegenüber Österreich immer wieder heftige Kritik und publikumswirksame Skandale. Nach seinem Tod schockierte er mit einer testamentarischen Verfügung, nach der seine Werke in Österreich weder nachgedruckt noch aufgeführt werden dürfen. 1998 wird das Verbot durch die Thomas-Bernhard-Privatstiftung wieder aufgehoben.
Regie: Johannes Lepper | Bühne: Steven Gorden Koop | Kostüme: Ursina Zürcher
Mit: Stefan Viering (Bruscon, Theatermacher), Kathrin Becker (Frau Bruscon, Theatermacherin), Jonas Riemer (Feruccio, deren Sohn), Annika Martens (Sarah, deren Tochter), Hannes Fischer (Der Wirt)
Die nächsten Vorstellungen: 22.10. und 29.10.2010