Vor 10 Jahren gründete das theater wrede + mit bundesweiten Spielstättenpartner:innen das Modellprojekt flausen+ zur Vernetzung, Begleitung und Professionalisierung von Künstler:innen. Als stetig wachsendes Netzwerk aus freien Theatern gehören mittlerweile 26 Spielstättenpartner:innen aus 13 Bundesländern dazu. Dabei ermöglichen sie Künstler:innen jährlich ein Stipendienprogramm zu nutzen, bieten im Anschluss Unterstützung für die Finanzierung einer Koproduktion und geben im dritten Schritt einen Rahmen, um die Koproduktion als Gastspieltour auf Bühnen bundesweit zu zeigen. Dadurch wurde flausen+ zum Wegbereiter für eine prozessuale künstlerische Entwicklung und prägte den Begriff der szenischen Forschung als wichtigen Grundbaustein für zeitgenössisches Theater.
Nach 11 Jahren Aufbauarbeit ist die Vision des vom theater wrede + in Oldenburg initiierten Modellprojekts flausen+ wahr geworden: Mit der Bundesförderung von 1,5 Millionen Euro sollen weitere kleine und mittlere freie Spielstätten und regional arbeitende Künstler:innen bundesweit vernetzt und unterstützt werden.
„Diese Förderung wird besonders in die Vernetzung, Forschungsarbeit, Begleitung und Professionalisierung der freien Szene fließen. Mit Kongressen und Festivals wollen wir den Austausch und Wissenstransfer zwischen Künstler:innen, Spielstättenbetreiber:innen und Politik in weiteren Regionen vorantreiben. Das bedeutet für das Modell und damit für die freie Theaterszene einen gänzlich neuen Schritt in die Zukunft: neue Spielstätten sowie neue Partner:innen für die flächendeckende Förderung von Künstler:innen sollen und können nun erstmals gewonnen, eingebunden, unterstützt und praktisch vernetzt werden. Dieses Angebot ist besonders für Künstler:innen wichtig, die in ländlichen Regionen leben und einen schwierigeren Zugang zu Fördermöglichkeiten haben“, so Theater- und Stipendiennetzwerkgründer Winfried Wrede.
Das theater wrede + wurde für die Förderung als eines von vier bundesweiten und einzige Initiative in Niedersachsen ausgesucht. Jährlich bewerben sich rund 140 Personen, um für einen Monat an einem Thema, ohne den üblichen Zeit- und Produktionsdruck, zu forschen und im makingOFF das Publikum in den Prozess der Forschung einzubinden. In diesem Jahr werden neun Plätze vergeben. Aufgrund des stetigen Wachsens des flausen+bundesnetzwerks und ihren
Förderaktivitäten, hat das theater wrede + mit den Spielstättenpartner:innen eine gemeinnützige GmbH mit Hauptsitz in Oldenburg gegründet.
Seit Kurzem kooperiert das freie Theater in der Klävemannstraße mit seinem bundesweiten Netzwerk bereits mit dem Fonds Darstellende Künste. Im Rahmen des Förderprogramms #TakeCareResidenzen wurden 348 Einzelkünstler:innen sowie Gruppen für die Realisierung von Forschungsprojekten bundesweit mit 5.000 Euro von dem Fonds finanziell unterstützt. Dabei hat das theater wrede + mit seinem bundesweiten Netzwerk mit ihrem Know-How bei der Koordination, Vernetzung und Beratung geholfen.
Das theater wrede +ist ein freies Theater, das 1985 gegründet wurde und seit 2000 eine eigene Spielstätte in Oldenburg betreibt. Der Schwerpunkt liegt dabei darauf, abseits des Mainstream nach neuen, progressiven Formen des Theaters zu forschen und diese zu erproben. Auf dem Spielplan steht Theater für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Babybühne ist dabei ein Alleinstellungsmerkmal in Norddeutschland. Vor 10 Jahren gründete das theater wrede + mit bundesweiten Spielstättenpartner:innen das Modellprojekt flausen+ zur Vernetzung, Begleitung und Professionalisierung von Künstler:innen. Als stetig wachsendes Netzwerk aus freien Theatern gehören mittlerweile 26 Spielstättenpartner:innen aus 13 Bundesländern dazu. Dabei ermöglichen sie Künstler:innen jährlich ein Stipendienprogramm zu nutzen, bieten im Anschluss Unterstützung für die Finanzierung einer Koproduktion und geben im dritten Schritt einen Rahmen, um die Koproduktion als Gastspieltour auf Bühnen bundesweit zu zeigen