Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater praesent in Innsbruck: "Macbeth"Theater praesent in Innsbruck: "Macbeth"Theater praesent in...

Theater praesent in Innsbruck: "Macbeth"

Am 9. Oktober 2009 um 20 Uhr bringt Theater praesent William Shakespeares Tragödie »Macbeth« in einer konzentrierten Fassung für fünf SchauspielerInnen unter der Regie von Hans Danner auf die Bühne. Aufführungsort ist das Hauptgebäude des Siebenkapellen-Areals, das auf zwei Ebenen bespielt wird. Die Hauptfigur, der Krieger Macbeth, offenbart sich dabei als Kind unserer Zeit:

ehrgeizig, rastlos, einsam und auch überfordert. Wie weit würdest du gehen? Was bist du (für dein Fortkommen) zu opfern bereit? Diese Fragen, die sich tagtäglich jedem/jeder von uns stellen, sollen im Zentrum der Inszenierung stehen. Können wir selbst entscheiden oder ziehen andere die Fäden? Und was passiert, wenn unsere Beziehungen daran zerbrechen, die Liebe stirbt? Und dann ist Macbeth auch ein Stück über den Krieg und was er aus dem Menschen macht.

 

Das Stück

Die Tragödie Macbeth (1606) beschreibt den Aufstieg des königlichen Heerführers Macbeth zum König von Schottland, seine verzweifelten Versuche, seine Macht zu festigen und schließlich seinen Fall. Shakespeare verwob in diesem Drama geschichtliche Fakten über den historischen König Macbeth, der im 11. Jahrhundert in Schottland regierte, mit Aberglauben, Mythologie und Fiktion. Auch Shakespeares Förderer, König Jakob I., nahm indirekt Einfluss auf die Gestaltung des Dramas.

 

Bei der Bearbeitung dieses viel gespielten Bühnenklassikers geht es für Theater praesent in erster Linie darum, mit ehrlichen theaterhandwerklichen Mitteln den Kern des Dramas freizulegen. Dies hat zur Folge, dass man sich gegen die zahllosen bestehenden Interpretationen des Werkes durchsetzen muss. Ziel ist ein auf das Wesentliche konzentriertes, sinnliches Theatererlebnis, das die Figuren des Stücks für das Publikum in hohem Maße nachvollziehbar macht. Ehrgeiz, Liebe, Macht und Verrat.

 

Anders als in »Hamlet« oder »König Lear« haben wir es bei Macbeth mit keinem übermenschlichen Helden zu tun. Der Königsmörder erscheint vielmehr als Abbild des Menschen in unserer Zeit, als eine uns sehr nahe Identifikationsfigur. Auch wenn er in seinem Tun scheinbar nur den Weissagungen der drei Hexen folgt, ist Macbeth in seinen Entscheidungen immer frei und somit am Ende des Stücks auch für seine Verfehlungen verantwortlich. Shakespeare zeigt uns einen Helden, der, von Ehrgeiz getrieben und von Gewissensbissen gepeinigt, nie zur Ruhe kommt. Nicht er ist es, der die in weiser Planung und Voraussicht die Zeit beherrscht. Die Zeit beherrscht ihn und treibt ihn mit fataler Konsequenz vor sich her.

 

Dieser Überlegung folgend hat der Tiroler Schauspieler Hans Danner, der im vergangenen Jahr bereits für Theater praesent auf der Bühne stand, gemeinsam mit Florian Eisner eine konzentrierte Bühnenfassung für fünf SchauspielerInnen entwickelt. Der Theaterabend soll spannend und klar ablesbar sein und den größten Bühnenautor aller Zeiten nicht mit Pomp zudecken, sondern ihn unverfälscht zu Wort kommen lassen. »Shakespeare pur«.

 

Weitere Vorstellungen:

15. Oktober 2009

16. Oktober 2009

17. Oktober 2009

18. Oktober 2009

22. Oktober 2009

23. Oktober 2009

24. Oktober 2009

 

jeweils um 20:00 Uhr im Hauptgebäude des Siebenkapellen-Areals, Kapuzinergasse 38, 6020 Innsbruck

 

Kartenvorverkauf:Innsbruck Information, Burggraben 3

bei allen Filialen der Tiroler Sparkasse, bei Libro, und bei Media Markt

Bei allen Ö-Ticket Vorverkaufsstellen.

 

Eintritt:

15.- Euro regulär

12.- Euro Ö1 Clubmitglieder, StudentInnen bis 25, PensionistInnen, Zivil- und Wehrdienstleistende, SchülerInnen, Schwerbehinderte und Mitglieder des Theaterverbandes Tirol nach Vorlage eines gültigen Ausweises.

9.- Euro pro SchülerIn bei Schülergruppen über 10 Personen

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NÄCHTLICHE PARALLELWELTEN -- Wiederaufnahme "Rusalka" von Antonin Dvorak in der Staatsoper STUTTGART

In der subtilen Regie von Bastian Kraft (Bühne: Peter Baur; Kostüme: Jelena Miletic) wird der schöne Schein im Scheinwerferlicht hervorgehoben. Hinzu kommen die raffinierten Video-Effekte von Sophie…

Von: ALEXANDER WALTHER

DAS GEHEIMNIS DER VERWANDLUNG -- "Lear" von William Shakespeare im Schauspielhaus Stuttgart

Goethe hat kritisiert, dass Lear in Shakespeares Stück die törichte Forderung an seine Töchter hat, ihm ihre Liebe zu bezeugen. Falk Richter hat in seiner Inszenierung gerade diese Szene zu einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEURIGE MOTIVE -- Camille Saint-Saens' komplette Violinkonzerte bei Berlin Classics

Die junge chinesische Geigerin Leia Zhu beschreibt ihre Beziehung zu den Werken von Saint-Saens als eine lebenslange Entdeckungsreise. Jedes Mal, wenn sie ein Konzert spiele, versuche sie es neu zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE MYSTERIEN DES GROSSEN MAKABREN -- SWR Symphonieorchester unter Ingo Metzmacher mit Patricia Kopatchinskaja im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Cluster, reizvolle Tremoli und Klangfarben beeindruckten die Zuhörer bei "Lontano" für großes Orechester von György Ligeti mit dem SWR Symphonieorchester unter Ingo Metzmacher. Lineare und klangliche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WECHSELSPIEL DER STIMMUNGEN -- 5. Kammerkonzert "Nordlichter" des Staatsorchesters Stuttgart im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Die Natur spielt in den Kompositionen des lettischen Komponisten Peteris Vasks eine große Rolle. In seinem 1977 geschriebenen ersten Bläserquintett erkennt man dies sehr deutlich. Anklänge an Sibelius…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑