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Theater Münster: "Unschuld" von Dea Loher

Premiere: Samstag, 27. April 2013, 19.30 Uhr, Großes Haus. -----

Vor dem Horizont des Meeres sitzen Elisio und Fadoul, zwei illegale afrikanische Immigranten, weit weg von ihrer Heimat und müssen mit ansehen, wie eine Frau ins Wasser geht. Sie können ihr nicht helfen und machen sich schuldig.

 

Das ist der Ausgangspunkt für Lohers tragisch-komischen Totentanz. Ihre Figuren sind Verfolgte, Taumelnde, Rastlose, die zwischen den großen Vorstellungen von Glück, Liebe, Tod und Schuld hin und her geschleudert, getrieben und zerrieben werden. Elisio und Fadoul können es nicht begreifen. Warum bringen sich die Menschen hier um? Warum beschäftigt sich Franz lieber mit toten Körpern, als mit seiner Frau? Warum will Frau Habersatt immer wieder Leid und Hass auf sich ziehen? Warum werden in einer Gesellschaft, die alles zu haben scheint, alle Menschen lebensmüde? Wo sind die Perspektiven? Wo die Erlösung? Wo die Liebe? Und wo ist Gott?

 

Dea Loher, eine der erfolgreichsten Autorinnen der deutschen Gegenwartsdramatik, entwirft in „Unschuld“ ein bestechendes Vexierbild unserer Gesellschaft. Lohers zentrales Motiv ist die Suche und damit, trotz aller Traurigkeit, eine zwischen allen Zeilen leuchtende Hoffnung, die weit in die Zukunft weist. Ein großer zeitgenössischer Text, der eine große Bühne verlangt. Dem Münsteraner Publikum wird er von einem jungen Team mit live Beats ab 27. April im Großen Haus präsentiert.

 

Bernadette Sonnenbichler studierte Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Von 2006–2008 war sie Regieassistentin am Schauspielhaus Graz. Seit 2008 ist sie freie Regisseurin und inszeniert regelmäßig am Schauspielhaus Graz, dem Theater Aachen, dem Schauspielhaus Wien, zudem ist sie Hörspielregisseurin und arbeitet für den Bayerischen und den Norddeutschen Rundfunk, sowie Musikerin (Klarinette und Klavier) in verschiedenen Formationen.

 

Inszenierung: Bernadette Sonnenbichler

Bühne: Cordula Körber

Kostüme: Tanja Kramberger

Musik: Christoph Beck, Gereon Voß

Dramaturgie: Friederike Engel

 

Mitwirkende:

Dennis Laubenthal (Elisio), Aurel Bereuter (Fadoul), Maike Jüttendonk (Absolut), Claudia Hübschmann (Frau Habersatt), Christoph Rinke (Franz), Claudia Frost (Rosa), Regine Andratschke (Frau Zucker), Carola von Seckendorff (Ella/ Mutter eines getöteten Mäd-chens), Gerhard Mohr (Helmut/ Vater eines getöteten Mädchens), Ilja Harjes/ Frank-Peter Dettmann (Selbstmörder)

 

Weitere Vorstellungen im April/ Mai:

Freitag, 3. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Freitag, 10. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

Samstag, 11. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus

 

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