Eine fast alltägliche Sehnsucht, dem eigenen Leben zu entfliehen. Aber in der Wohnung bleiben zwei kleine Jungs zurück, eingesperrt im Kinderzimmer. Ziellos lässt die Frau sich treiben, schafft es nicht einmal, ihr Viertel zu verlassen, nähert sich immer wieder ihrer Wohnung, ohne die Kraft aufzubringen, hineinzugehen – 13 Tage lang.
»Durst« vermittelt die Innensicht eines Menschen, der zwischen den alltäglichen Überforderungen einer allein erziehenden Mutter und den übermäßigen Zumutungen einer verrohten Umwelt gefangen und sich selber fundamental fremd ist. Die detaillierte Beschreibung der Stationen, Gedanken und Emotionen lässt die Abfolge der Ereignisse wie eine unzerreißbare Kette erscheinen. Jenseits von Anklage und Entschuldigung wird nachvollziehbar, warum die junge Frau handelt, wie sie handelt.
Michael Kumpfmüller, geboren 1961 in München, arbeitete zunächst als Journalist, bevor 2000 sein erster Roman »Hampels Fluchten« erschien. 2003 folgte der auf Motiven eines authentischen Falles basierende Roman »Durst«. Michael Kumpfmüller erhielt mehrere Arbeitsstipendien des Deutschen Literaturfonds und 2007 den Alfred-Döblin-Preis für das Manuskript des Romans »Nachricht an alle«.
Regie Jan Jochymski
Bühne Jan Freese
Kostüme Christiane Hercher
Dramaturgie Dag Kemser
Spielensemble Iris Albrecht Luise Audersch Heide Kalisch Michaela Winterstein Silvio Hildebrandt Konstantin Marsch
Sa, 28.05.2011 19:30
Fr, 10.06.2011 19:30
Do, 16.06.2011 19:30
Sa, 25.06.2011 19:30