Erst nachdem es Posa gelingt, die Königin ins Vertrauen zu ziehen, kann auch Don Karlos für Posas Vorhaben gewonnen werden. Inzwischen nehmen allerdings gleich mehrere Intrigen ihren Lauf. König Philipp misstraut seinem Sohn, Prinzessin Eboli ist gefährlich eifersüchtig und der skrupellose Herzog Alba fürchtet um seinen Einfluss am Hof.
Das dramatische Gedicht von Friedrich Schiller erzählt von idealistischen Forderungen nach Meinungsfreiheit und Menschenrechten genauso wie von verunglückter Liebe, vor allem aber von einem politischen System voller Abhängigkeiten und Unfreiheiten, die niemanden verschonen.
Regie bei dieser Arbeit führt Isabel Osthues, die in Heidelberg längst keine Unbekannte mehr ist. Sie inszenierte hier bereits die Stücke „Katzelmacher“, „Hexenjagd“, „Glückliche Zeiten“ sowie „Kluge Gefühle“. Seit 1997 arbeitet sie als freie Regisseurin. U. a. inszenierte sie am Nationaltheater Mannheim, am Bremer Theater, am Schauspiel Stuttgart, war Hausregisseurin am Schauspielhaus Zürich bei Christoph Marthaler, arbeitete am Schauspielhaus Bochum, am Maxim Gorki Theater Berlin, von 2002 bis 2007 regelmäßig am Thalia Theater Hamburg, am Hans-Otto-Theater in Potsdam, am Luzerner Theater, an der Comédie-Française in Paris sowie am Staatstheater Wiesbaden. Ihre Arbeiten umfassen Inszenierungen und Uraufführungen von Gegenwartsautor*innen wie Sibylle Berg, Gesine Danckwart, Biljana Srbljanovic, Jan Neumann oder auch Elfriede Jelinek sowie Klassiker wie Büchners „Woyzeck“, Tennessee Williams‘ „Glasmenagerie“ oder „La Noce“ (Die Kleinbürgerhochzeit) von Bertolt Brecht. Ihre letzten Arbeiten waren u. a. am Staatstheater Wiesbaden mit „Candide oder der Optimismus“ (Voltaire) in einer eigenen Fassung und „Mr. Marmalade“ (Noah Haidle), die „Rocky Horror Show“ am Theater Luzern sowie „Richtfest“ (Lutz Hübner) am Hans-Otto-Theater Potsdam zu erleben.Im Heidelberger „Don Karlos“ spielen: Lisa Förster, Sophie Melbinger, Michael Benthin, Raphael Gehrmann, Benedict Fellmer, Hendrik Richter, Andreas Seifert, Friedrich Witte.
Michael Benthin gibt mit seinem Philipp II, König von Spanien, sein Heidelberg-Debüt auf der Bühne im Marguerre-Saal. Von 2009 bis 2017 war er festes Ensemblemitglied des Schauspiel Frankfurt in der Intendanz von Oliver Reese, mit dem er weiterhin als Gast am Berliner Ensemble zusammenarbeitet. Er reüssierte seit 2000 in zahlreichen Inszenierungen von Michael Thalheimer und Andreas Kriegenburg. Zuvor war der Schauspieler festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Auch dort arbeitete er mehrfach mit Michael Thalheimer („Die Ratten“, „Die Orestie“; beide eingeladen zum Berliner Theatertreffen) sowie mit Jürgen Gosch zusammen. Regelmäßig war er am Thalia Theater Hamburg engagiert. Neben seiner Theaterarbeit ist Michael Benthin auch im Film und Fernsehen (bisher über fünfzig Produktionen) zu erleben. Dazu zählt z. B. der 2015 mit dem Oscar prämierte Kinofilm „Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson.
Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000; Theaterkasse, Theaterstr.10