Für die Entwicklung des Theaterstücks besuchte der Autor und Regisseur Jens-Erwin Siemssen seit Herbst 2019 Menschen, die in den Braunkohletagebau auf unterschiedliche Art und Weise involviert waren. Im KOHLEZUG werden ihre Geschichten verdichtet und mit der Geschichte ihrer Heimat verwoben. Das Stück setzt sich mit der Lebenssituation in den Regionen auseinander, fragt nach den Perspektiven von jungen Leuten und schafft Kommunikation.
Ein Jahrhundert lang war auch die Frankfurter Region ein Zentrum des Braunkohlebergbaus. Viel ist heute davon nicht mehr zu sehen. Entstanden aus einem Tagebau-Restloch gehört der Helenesee neben dem Katjasee zu den eindrucksvollsten Zeugnissen einer Industrie, die vor 60 Jahren hier ihren Schlusspunkt fand. In den 1950er-Jahren waren zeitweise mehr als 1800 Beschäftigte in den Gruben und im Kraftwerk Finkenheerd tätig. Ab 1958 zog die Tagebautechnik in die Region Senftenberg weiter und mit ihr auch viele Bergmänner.
Gespielt wird in originalen Schüttgutwaggons auf einer Bahnanlage in Frankfurt (Oder), die Theatergäste sind dabei mittendrin im Geschehen. Im Anschluss fährt der KOHLEZUG weiter und macht in mehreren Braunkohlerevieren in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen Station.
Das Projekt entstand im Rahmen des Themenjahres »Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Brandenburg – Kulturland Brandenburg 2021«.
KOHLEZUG
Dokumentartheater
Eine Koproduktion des Kleist Forums mit dem Theater Das Letzte Kleinod.
Dokumentartheater / Open Air
Regie: Jens-Erwin Siemssen
MI / 11.8. bis FR / 13.8. / jeweils 19:00
Schulvorstellung: DO / 12.8. / 11:00
Gleis 197 E, Zugang über August-Bebel-Straße/ Fürstenwalder Straße,
15234 Frankfurt (Oder)
Tickets: 23,- / 18,- / 6,- € (Kinder und Jugendliche)
Tickets unter +49 (0)335 40 10-120 | ticket@muv-ffo.de
www.kleistforum.de | www.das-letzte-kleinod.de
Die Veranstaltungen finden unter freiem Himmel in offenen Schüttgutwaggons statt. Die Produktion ist nur eingeschränkt barrierefrei.