Die Haushaltshilfe wartet auf ihren großen Durchbruch und der beste Freund des Hausherren plant eine Farce, die alle Beteiligten an die Grenzen ihres Selbstverständnisses führt. Der scheinbare Biedermeier'sche Alltag wird als Infantilismus in seiner schönsten, wenn auch irreführenden Art entlarvt. Am Ende kann nur der sprichwörtliche Tanz um den Vulkan entfesselt werden.
Die Strauß'sche Fledermaus spielt wie keine zweite Operette dieser Goldenen Ära mit den verborgenen Sehnsüchten ihrer Protagonisten: Ichs werden karikiert, Intrigenspiele entgleiten und Maskeraden führen zum Erkennen der wahren Identität. Vor dem Hintergrund einer in sich zerfallenden Gesellschaftsform ein letztes, zum Scheitern verurteiltes Aufbegehren! Strauß persifliert das famose Verwirrspiel durch mitreißende Melodien, rauschhafte Chöre und unvergessene Evergreens, die zum einen die Feierlaune auf und vor der Bühne anheizen, zum anderen uns die Sprache verschlagen – schlussendlich sagt ein »Dui-du« mehr als tausend Worte.
Operette in drei Akten // Text von Carl Haffner und Richard Genée
nach der Komödie Le Réveillon von Ludovic Halévy und Henri Meilhac, basierend auf Roderich Benedix' Lustspiel Das Gefängnis // Fassung des Theaters Bielefeld
Musikalische Leitung Alexander Kalajdzic
Inszenierung Helen Malkowsky
Bühne Kathrin-Susann Brose
Kostüme Marlis Knoblauch
Choreinstudierung Hagen Enke
Dramaturgie Daniel Westen
Mit Levent Bakirci, Melenie Forgeron/Sünne Peters, Melanie Kreuter, Christiane Linke, Myriam Dewald/Tatjana Lerch, Gregor Loebel, Dirk Mestmacher, Daniel Pataky, Michael Pflumm, John Wesley Zielmann; Bielefelder Opernchor, Bielefelder Philharmoniker