Das erprobte Gespann Mozart/Da Ponte ließ hier dem Einfallsreichtum freien Lauf und schuf ein Werk, das im 19. Jahrhundert als frivol verpönt war, heute dagegen als Meisterwerk an Raffinesse gilt und das durchaus ernste Fragen auf unterhaltsame Weise auf die Bühne bringt.
Così fan tutte, »So machen sie’s alle«, behauptet Don Alfonso über die seiner Ansicht nach untreuen Frauen und regt an zum Partnertausch, um den beiden Freunden Guglielmo und Ferrando seine These zu beweisen. Die sehen sich genötigt, den Gegenbeweis zu erbringen und machen sich dafür an die Geliebte des jeweils anderen heran. Feste, Maskeraden und Verstellung – in diesem Beziehungsdrama ist alles erlaubt. Doch wer sich einmal auf dieses Spiel einlässt, muss es auch gnadenlos zu Ende spielen, egal, ob dabei das gegenseitige Vertrauen gründlich erschüttert wird. Denn nehmen die beiden Frauen nicht sogar wissentlich und mit einigem Vergnügen an diesem abwechslungsreichen Experiment teil? Was als pikant-frivoles Amüsement beginnt, schlägt schnell um in ein Spiel mit dem Feuer, bei dem sich die Frage stellt: Wer spielt hier eigentlich mit wem und wo verläuft die Grenze zwischen Spiel und Realität?
Musikalische Leitung Alexander Kalajdzic
Inszenierung Julia Hölscher
Konzeption Julia Hölscher / Martin Hammer
Bühne und Kostüme Susanne Scheerer
Dramaturgie Fedora Wesseler
Choreinstudierung Hagen Enke
Mit Evgueniy Alexiev // Nohad Becker / Melanie Forgeron // Cornelie Isenbürger // Melanie Kreuter / Christiane Linke // Caio Monteiro // Daniel Pataky // Bielefelder Opernchor // Bielefelder Philharmoniker