Doch es kommt ganz anders: Nicht nur will Roderick von seinem Bedürfnis nach Nähe nichts mehr wissen, er scheint auch auf schicksalhafte Weise mit seiner Zwillingsschwester Madeline verbunden zu sein. An diese kann sich William jedoch gar nicht erinnern …
Die drastische Rahmung der Geschichte ist klar; und doch stellt sich bis zuletzt die Frage, was eigentlich wirklich geschehen ist, damals, als alle noch jung waren: Ist Madeline nur eine Einbildung? Oder hat William die Schwester seines Freundes vergessen? Und welches traumatische Erlebnis hätte zu dieser Verdrängung führen können? So wie kontinuierlich Varianten und neue Möglichkeiten der erlebten „Wahrheit“ oder Realität von William auftauchen, schreibt sich der Wandel in der sich ständig verändernden Struktur der Musik von Philip Glass fort. Ein Netz aus kleinen musikalischen Einheiten, die miteinander verwoben sind und sich repetitiv ausbreiten, erzeugt den speziellen dramatischen Sog, einen pulsierenden „drive“, der dem musikalischen Genre Minimal Music innewohnt.
Eine Produktion des Internationalen Opernstudios. Die Hauptpartien der Produktion übernehmen Mitglieder des Internationalen Opernstudios an der Staatsoper Hannover. Die junge Regisseurin Victoria Stevens, 2. Preisträgerin des diesjährigen Europäischen Opernregie-Preis des Camerata Nuova e. V. in Zusammenarbeit mit Opera Europa, und ihr Team verwandeln die Kammeroper in ein Spiel, in dem es auch um die Frage der unterdrückten Sexualität geht.
Libretto von Arthur Yorinks
nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe
In englischer Sprache mit deutschen Texten
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Musikalische Leitung Carlos Vázquez
Inszenierung Victoria Stevens
Bühne Anna-Sofia Kirsch
Kostüme Charlotte Werkmeister
Licht Uwe Wegner
Video Lukas Eicher
William Lluís Calvet i Pey
Roderick Usher Peter O'Reilly
Madeline Usher Petra Radulović
Diener Jakub Szmidt
Arzt Tobias Bialluch