Durch die Bündelung von Theaterproduktionen, Projekten, Diskussionsveranstaltungen und Filmvorführungen an einem Wochenende soll der Begriffskomplex „Mauern, Grenzen, Sicherheiten“ über das Symbol der Teilung Deutschlands hinaus in einen weltpolitischen Zusammenhang gestellt werden. Überall auf der Welt gibt es inzwischen Mauern, an denen wir direkt oder indirekt mitbauen. Mauern, Stacheldrähte und Sicherheitszonen schützen die Nordhalbkugel vor der Südhalbkugel und versuchen, Gesellschaften voneinander abzugrenzen. Die einen haben etwas zu gewinnen, die anderen etwas zu verteidigen und zu verlieren.
„Eine der großen Fragen des 21. Jahrhunderts richtet sich in weltpolitischer Dimension auf die Möglichkeiten und Fähigkeiten der Menschen unterschiedlicher Religions- und Kulturkreise, miteinander und nebeneinander zu leben“ sagt der Islamwissenschaftler und Nahost-Experte Prof. Dr. Udo Steinbach und diskutiert in der Matinée-Veranstaltung Welt-Bürgerkrieg am 8. November um 11 Uhr mit Autor und Filmregisseur Michael Richter („Abschiebung im Morgengrauen“), Prof. Dr. Ivaylo Ditchev, Kulturanthropologe an der Universität Sofia sowie Anne Harms, Flüchtlingsberaterin (Fluchtpunkt Hamburg).
Moderation: Wolfgang Herles (ZDF „aspekte“).
Das Thalia überträgt die Veranstaltung ab 11 Uhr als LIVESTREAM unter www.thalia-theater.de und bietet per CHAT die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen.
Eine weitere Veranstaltung, ein Publikumsgespräch mit Luk Peceval, Joachim Lux, Frank Baumbauer und Feridun Zaimoglu im Anschluss an die 100. Vorstellung von Othello am 8. November ab ca. 22 Uhr, soll die Diskussion unter Beteiligung des Publikums fortführen.
Das Thalia überträgt die Veranstaltung ab ca. 22 Uhr als LIVESTREAM unter www.thaliatheater. de und bietet per CHAT die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen.
Ferner sieht das Wochenende folgendes Programm vor:
In Die Marx-Saga (9.11., 20 Uhr, Thalia Theater) verfolgt der heute noch lebende Karl Marx Flüchtlingsdramen im Fernsehen.
Othello von William Shakespeare (7. und 8.11., 20 Uhr, Thalia Theater) wirft einen Blick auf Ängste vor dem Fremden, auf Hass, Rassismus und die Liebe.
In Die Welt ist groß und Rettung lauert überall (7.11., 20 Uhr, Thalia in der Gaußstraße) folgt auf die Flucht des jungen Alex in den Westen aus seinem diktatorischen, osteuropäischen Heimatland eine tiefe Lebenskrise und schließlich eine rettende und aufregende Reise ins Leben.
Und in In einem Land vor unserer Zeit (9.11., 20 Uhr, Thalia in der Gaußstraße) erzählen junge Menschen von ihren Erinnerungen an den Mauerfall 1989 und darüber, was sie damit verbinden.
Fillmisch wird das Thema von Nikolai Eberth in Thieme - King of Pain (7.11., 22.30 Uhr, Zentrale), von Jürgen Ast in Als der Ostblock Geschichte wurde (8.11., 13.30 Uhr, Zentrale) sowie von Grimme-Preisträger Michael Richter in Abschiebung im Morgengrauen (8.11., 14.30 Uhr, Zentrale) aufgearbeitet.
Gabriela Maria Schmeide und Dietmar Loeffler präsentieren Lieder zwischen Ost und West in Schon wieder so´ne Lust (8.11., 20 Uhr, Thalia in der Gaußstraße).