Als Blanche DuBois auch ihre Anstellung als Lehrerin verliert, macht sie sich
auf, ihre jüngere Schwester zu besuchen und sich auf unbestimmte Zeit bei ihr
einzuquartieren. Stella lebt mit ihrem Mann, dem polnischen Einwanderer Stanley Kowalski, in beengten Wohnverhältnissen. Während sich Stella von der triebhaften, pulsierenden und zerstörerischen Kraft seiner Liebe
mitreißen lässt, kann sich Blanche von den sozialen Wertvorstellungen und Attitüden ihrer besseren Herkunft nicht freimachen. Das Milieu der Verlierer ist ihr zuwider. So gibt sie sich fortgesetzt träumend als etwas Besseres aus, eine Meisterin der Vorspiegelung falscher Tatsachen. Nur dass die Taschenspielertricks der vermeintlich Elitären von Kowalski und seinen Pokerfreunden durchschaut und verabscheut werden. Die Absteiger von oben begegnen dem rohen, energischen Aufstiegswilligen von unten. Blanches letzte Hoffnung auf irgendwie gehobene und geordnete Verhältnisse ist die Ehe mit dem schüchternen Mitch. Doch als Kowalski diese Verbindung kappt, gibt es kein Halten mehr.
In New Orleans gab es eine Straßenbahnlinie, deren
Endhaltestelle „Desire“ hieß, und die in den Fünfziger Jahren stillgelegt wurde. Nach ihr benannte Tennessee Williams sein weltberühmtes Stück: A Streetcar Named Desire.
Regie: Sebastian Nübling |
Bühne: Muriel Gerstner |
Kostüme: Amit Epstein |
Licht: Jürgen Tulzer |
Musik: Lars Wittershagen |
Dramaturgie: Julia Lochte |
Mit: Tabea Bettin, Katja Bürkle, Tim Erny, Lasse Myhr, Jochen Noch, Wiebke Puls, Steven Scharf, Keanu Wilkins