Und während sowohl Orgons Familie als auch die Zuschauer ziemlich schnell erkennen, dass Tartuffe nur heuchelt und dass sein Lebenswandel und seine Absichten alles andere als fromm sind, gelingt es dem Betrüger Tartuffe, Orgon immer weiter einzuwickeln und sich zunächst die Hand von Orgons Tochter und dann sogar die Rechte an Orgons Vermögen von eben diesem selbst übertragen zu lassen.
Aber weil das Stück eine Komödie ist und weil der Menschenkenner Molière seinen Zeitgenossen und all deren Nachfahren den Nutzen von kritischer Hinterfragung und persönlichem Widerstand deutlich vor Zuschaueraugen führen wollte, geht dann doch noch alles gut aus und mit vereinten Kräften siegen die Vernunft und die Liebe über kriminelle Heuchelei und lebensängstliche Verführbarkeit.
Inszenierung: Matthias Brenner | Bühne: Nicolaus-Johannes Heyse | Kostüme: Julia Kneusels | Musik: Alexander Pensel
Mit: Andreas Range (Der König), Reinhard Straube (Madame Pernelle/Monsieur Loyal), Hilmar Eichhorn (Orgon), Nicoline Schubert (Elmire), Max Radestock (Damis), Stella Hilb (Mariane), Alexander Pensel (Valère), Jörg Simonides (Cléante), Alexander Gamnitzer (Tartuffe), Hanne Schubert (Dorine)