Problematisch erscheint nur, dass die meisten Stars nach dem umjubelten Aufstieg wieder genauso schnell in den Niederungen der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Was also macht einen Star wirklich aus? Und was ist mit den Helden des Alltags: Sind wir nicht alle wenigstens ein bisschen Superstar?
Drei Choreografen setzen sich in drei Stücken mit der Fragestellung nach der Gültigkeit des Superstars im 21. Jahrhundert auseinander und rücken dabei auch die Helden des Alltags in den Fokus, die Superstars des Alltäglichen. Sie bieten die Möglichkeit, drei unterschiedliche Positionen zeitgenössischen Tanzes an einem Abend sehen zu können. Neben einer Choreografie von Tanzdirektor Johannes Wieland sind Arbeiten von Styliani Zannou und Helge Letonja zu sehen.
Styliani (Stella) Zannou, die ihre Ausbildung am London College of Dance, dem American College of Greece und an der Staatlichen Hochschule für Tanz in Athen absolvierte, war in Kassel bereits als Gasttänzerin in „bilderfluten“ von Johannes Wieland zu erleben. In ihrer Heimatstadt Athen gründete sie die „Smack Dance Company“, mit der sie international zu Gastspielen eingeladen ist, so z. B. zu „Tanzwelten 2009“, zum Festival „No Ballet“ und zum „Athens International Dance Festival“.
Helge Letonja ist dem Kasseler Publikum bereits durch das begeistert aufgenommene Gastspiel seiner eigenen Company „step text project“ im vergangenen Jahr bekannt. Der gebürtige Österreicher studierte Ballett in Amsterdam und erweiterte seine Ausbildung durch zeitgenössischen Tanz in New York. Er tanzte u.a. an der Oper Graz, bei Jan Fabre und am Tanztheater Bremen. Dort begann er freischaffend zu choreografieren und gründete 1996 steptext dance project, das er 2003 in der Schwankhalle etablierte und bis heute leitet. Er choreografiert an namhaften Theatern und bei Festivals wie den Salzburger Festspielen und engagiert sich für die Entwicklung und Vernetzung des Zeitgenössischen Tanzes. Im Rahmen von „Tanzplan Bremen“ etablierte er das bundesweit renommierte Festival „Xtra Frei“.
Johannes Wieland ist ehemaliger Solist des Béjart Ballet Lausanne und der Berliner Staatsoper. Mit seiner 2002 in New York gegründeten Kompagnie johannes wieland hat er etliche Tanzstücke kreiert, die ihm den Beifall der Kritiker u.a. von der »New York Times«, dem »Time Out New York«, der »Village Voice« einbrachten. Darüber hinaus war er als stellvertretender künstlerischer Direktor von „Paradig“ in New York tätig und arbeitet international als Gastchoreograf und Lehrer für Tanzkompagnien und Schulen (u.a. an der Juilliard School of Music, New York). Seit der Spielzeit 2006/07 ist Johannes Wieland Tanzdirektor am Staatstheater Kassel.
Choreografie: Styliani Zannou, Helge Letonja, Johannes Wieland
Bühne: Steph Burger,
Kostüme: Stefanie Krimmel,
Licht: Brigitta Hüttmann,
Dramaturgie: Dr. Thorsten Teubl
Mit: Laja Field, Shannon Gillen, Annamari Keskinen, Breanna O’Mara, Katerina Toumpa, Lauren Rae Mace (als Gast), Isadora Wolfe (als Gast); Rémi Benard, Ákos Dózsa, Martin Durov, René Alejandro Huari Mateus, Francesco Barba (als Gast), Pilgyun Jeong (als Gast), Jonathan Bringert (Aspirant)