Wie viele Menschen in der Auseinandersetzung mit dem Abschied von eng verbundenen Menschen den Weg in Glauben und Transzendenz suchen, wagt das Ballettensemble für diese letzte Premiere den Schritt in den sakralen Raum. Im atmosphärischen Innenraum der evangelischen St. Anna-Kirche entsteht so eine ungeahnte Verbindung aus Musik, Tanz und Architektur.
„Divertimenti Intimi et Appassionati“, sechs intime und leidenschaftliche Kurzchoreografien (Duette, Terzette, Quartette) bilden den ersten Teil des Abends. Die Ensemble-Tänzer Flora Almeida, Daniel Zaboj und Adriana Mortelliti sowie Jochen Heckmann setzen sich aus unterschiedlichen
choreografischen Blickwinkeln mit dem Thema zwischenmenschlicher Begegnungen und Trennungen auseinander. Als Gast zeigt in dieser Reihe außerdem die international mehrfach ausgezeichnete Choreografin Jaqueline Beck aus dem Fürstentum Liechtenstein zwei Arbeiten, die sich bereits
1999/2000 mit einem Duett am Theater Augsburg vorgestellt hat.
Im zweiten Teil steht dann Giovanni Battista Pergolesis hochemotionales „Stabat Mater“ im Mittelpunkt. Dieses in Pergolesis Todesjahr 1736 als Karfreitagsmusik komponierte Werk für Sopran, Alt, Streichorchester und Orgel lässt auf unvergleichliche Weise die zutiefst menschliche Klage der Mutter um ihren verstorbenen Sohn zu Musik werden. Choreografisch bietet das „Stabat Mater“ für Jochen Heckmann und sein Ensemble genügend Raum für das Ausloten all jener Gefühle, die mit dem Verlust eines geliebten Menschen verbunden sind, für den Prozess, den wir mit Trauer umschreiben; ein tänzerische Ausdruck jenes Chaos sich widersprechender Emotionen, aber auch des Neuanfangs, des Aufbruchs der mit dem Loslassen verbunden ist.
Leitung: Jochen Heckmann; Bühne: Andreas Carben, Kostüme: Jochen Heckmann
Choreografien: Jochen Heckmann, Jacqueline Beck, Flora Almeida, Adriana Mortelliti, Daniel Zaboj
Mit dem Ballett-Theater Augsburg
Weitere Termine: Mai 2./3./9./10.; Juni 5./6./13. 2007