Vom 10. bis zum 25. August auf zahlreichen Berliner Bühnen, u.a. im Hebbel am Ufer (HAU 1-3), dem Podewil, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und der Akademie der Künste.
Eröffnet wird die 24. Ausgabe des Festivals für zeitgenössischen Tanz und Performance im Haus der
Berliner Festspiele mit einem Gastspiel des japanischen Choreografen Saburo Teshigawara und
seiner Company KARAS. Das Gruppenstück „Mirror and Music“ besticht durch eine kontrastreiche
Komposition aus Bewegung, Klang und Licht und produziert eine Atmosphäre, in der Meditation und
Apokalypse eng beieinander liegen.
Ein Themenstrang, der sich durch das diesjährige Festival zieht, ist die Verbindung von Tanz und
Sprache. Unter dem Motto „Figures of Speech“ (Sprachfiguren) haben die Kuratoren eine Reihe an
Produktionen eingeladen, bei denen gesprochene oder geschriebene Sprache eine entscheidende
Rolle spielt. Sei es als rhythmischer Impulsgeber für die Bewegung, als schriftliche Grundlage einer
Choreografie oder als narrative Ebene der Inszenierung.
Beim Solo „It’s going to get worse and worse and worse, my friend“ von Lisbeth Gruwez ist es eine
Rede des ultrakonservativen amerikanischen Fernsehpredigers Jimmy Swaggart, die die Choreografin
rhythmisch und gestisch in exakte Bewegungsabläufe transformiert. Dabei geht es weniger um den
direkten Inhalt von Worten und Sätzen, sondern vielmehr um die Gewalt, die den sprachlichen
Strategien eines in Trance Geratenen innewohnen kann.
THEM, 1986 uraufgeführt und 2010 wieder aufgenommen, ist ein Stück des New Yorker Choreografen
Ishmael Houston-Jones über männliche Sexualität und Aggression. Getragen wird das überwiegend
improvisierte Stück vom rohen Gitarrensound Chris Cochranes sowie von live gesprochenen
Textpassagen Dennis Coopers über homosexuelle Identität, Drogenexzesse, Tod und Selbstmord.
Weitere Highlights des Festivals sind u.a. Gastspiele von Deborah Hay, Akram Khan und Benoît
Lachambre sowie der norwegischen Gruppe Carte Blanche mit einer Choreografie von Batsheva-
Mitglied Sharon Eyal, der tunesisch-französischen Compagnie Chatha und der belgischkambodschanischen Kooperation von Arco Renz mit Amrita Performing Arts.
Publikumsgespräche, Filme, Partys und vor allem das neu gestaltete Rahmenprogramm sideshow,
kuratiert von den Künstlern Eva Meyer-Keller und Rico Repotente (mit Yoga, Joggen, Workshops,
Konzerten und Performances sowie dem sideshow-Saloon) bringen Künstler, Fachleute und Publikum
zusammen.
Außerdem gibt es in diesem Jahr eine Kooperation von TANZ IM AUGUST mit der TANZNACHT Berlin,
u.a. mit dem ortsspezifischen Projekt X-Choreografen, für das 15 Choreografen den ehemaligen Berliner Westen rund um den Kurfürstendamm erforschen. Am 25. August sind dann alle Besucher zu einem gemeinsamen Abschlussprogramm mit anschließender Party ins Podewil eingeladen.
TANZ IM AUGUST - INTERNATIONALES TANZFEST BERLIN ist eine gemeinsame Veranstaltung von
Kulturprojekte Berlin / TanzWerkstatt Berlin und Hebbel am Ufer, gefördert durch den Regierenden
Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten sowie aus Mitteln des
Hauptstadtkulturfonds.
Das komplette Programm auf www.tanzimaugust.de.