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TANZ IM AUGUST - INTERNATIONALES TANZFEST BERLIN 2012

Vom 10. bis zum 25. August auf zahlreichen Berliner Bühnen, u.a. im Hebbel am Ufer (HAU 1-3), dem Podewil, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und der Akademie der Künste.

 

Eröffnet wird die 24. Ausgabe des Festivals für zeitgenössischen Tanz und Performance im Haus der

Berliner Festspiele mit einem Gastspiel des japanischen Choreografen Saburo Teshigawara und

seiner Company KARAS. Das Gruppenstück „Mirror and Music“ besticht durch eine kontrastreiche

Komposition aus Bewegung, Klang und Licht und produziert eine Atmosphäre, in der Meditation und

Apokalypse eng beieinander liegen.

 

Ein Themenstrang, der sich durch das diesjährige Festival zieht, ist die Verbindung von Tanz und

Sprache. Unter dem Motto „Figures of Speech“ (Sprachfiguren) haben die Kuratoren eine Reihe an

Produktionen eingeladen, bei denen gesprochene oder geschriebene Sprache eine entscheidende

Rolle spielt. Sei es als rhythmischer Impulsgeber für die Bewegung, als schriftliche Grundlage einer

Choreografie oder als narrative Ebene der Inszenierung.

 

Beim Solo „It’s going to get worse and worse and worse, my friend“ von Lisbeth Gruwez ist es eine

Rede des ultrakonservativen amerikanischen Fernsehpredigers Jimmy Swaggart, die die Choreografin

rhythmisch und gestisch in exakte Bewegungsabläufe transformiert. Dabei geht es weniger um den

direkten Inhalt von Worten und Sätzen, sondern vielmehr um die Gewalt, die den sprachlichen

Strategien eines in Trance Geratenen innewohnen kann.

 

THEM, 1986 uraufgeführt und 2010 wieder aufgenommen, ist ein Stück des New Yorker Choreografen

Ishmael Houston-Jones über männliche Sexualität und Aggression. Getragen wird das überwiegend

improvisierte Stück vom rohen Gitarrensound Chris Cochranes sowie von live gesprochenen

Textpassagen Dennis Coopers über homosexuelle Identität, Drogenexzesse, Tod und Selbstmord.

Weitere Highlights des Festivals sind u.a. Gastspiele von Deborah Hay, Akram Khan und Benoît

Lachambre sowie der norwegischen Gruppe Carte Blanche mit einer Choreografie von Batsheva-

Mitglied Sharon Eyal, der tunesisch-französischen Compagnie Chatha und der belgischkambodschanischen Kooperation von Arco Renz mit Amrita Performing Arts.

 

Publikumsgespräche, Filme, Partys und vor allem das neu gestaltete Rahmenprogramm sideshow,

kuratiert von den Künstlern Eva Meyer-Keller und Rico Repotente (mit Yoga, Joggen, Workshops,

Konzerten und Performances sowie dem sideshow-Saloon) bringen Künstler, Fachleute und Publikum

zusammen.

 

Außerdem gibt es in diesem Jahr eine Kooperation von TANZ IM AUGUST mit der TANZNACHT Berlin,

u.a. mit dem ortsspezifischen Projekt X-Choreografen, für das 15 Choreografen den ehemaligen Berliner Westen rund um den Kurfürstendamm erforschen. Am 25. August sind dann alle Besucher zu einem gemeinsamen Abschlussprogramm mit anschließender Party ins Podewil eingeladen.

 

TANZ IM AUGUST - INTERNATIONALES TANZFEST BERLIN ist eine gemeinsame Veranstaltung von

Kulturprojekte Berlin / TanzWerkstatt Berlin und Hebbel am Ufer, gefördert durch den Regierenden

Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten sowie aus Mitteln des

Hauptstadtkulturfonds.

 

Das komplette Programm auf www.tanzimaugust.de.

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