Intendantin Stefanie Carp zur Absage des Festivals: „Ich bedaure die Entscheidung der Gesellschafter und des Aufsichtsrats und halte die Entscheidung vor allen Dingen für viel zu verfrüht. Natürlich hat die Gesundheit aller Beteiligten – ob Künstler*innen, Besucher*innen oder Mitarbeiter*innen – höchste Priorität. Wir arbeiten seit Wochen an einem Spielplan für eine Ruhrtriennale, der alle Hygienemaßnahmen berücksichtigt hätte. In den letzten Wochen war ich mit den Künstler*innen der Ruhrtriennale viel in Kontakt. Es war beeindruckend, mit welcher enormen Kreativität und Sensibilität jede*r von ihnen die Erfahrungen, die wir derzeit machen, in ihre Arbeiten hineinnahmen. Vor allen Dingen aber auch, wie kreativ und flexibel die Künstler mit den Einschränkungen umgegangen sind bzw. wären.
Wir hätten erstaunliche und unvergessliche Kreationen erleben können. Diese Chance ist leider durch voreiliges Absagen verspielt worden. Die Mitarbeiter*innen der Ruhrtriennale waren mit großer Flexibilität und Kreativität dabei, die Konzepte der Künstler*innen in den sich ändernden Umständen umzusetzen, wofür ich mich noch einmal sehr bedanken möchte. Ich hätte mir mehr von dieser Flexibilität und Vorstellungskraft auch von meinem Aufsichtsrat und den Gesellschaftern gewünscht. Die Ruhrtriennale wäre mit den großen Räumlichkeiten in der Lage gewesen, die Sicherheit der Besucher zu garantieren und trotzdem künstlerisch besondere Lösungen zu finden.
Ich bedaure sehr, dass man uns, den Künstler*innen und dem Publikum diese Chance nicht gegeben hat und so viel kreative Arbeit von Künstler*innen und Mitarbeiter*innen negiert wurde.
Es scheint, dass die Theater im September wieder öffnen dürfen. Ich werde versuchen, für einige Projekte der Ruhrtriennale neue Aufführungsorte in Nordrhein-Westfalen zu finden, um so ein paar der Produktionen dennoch zu zeigen.
Ich möchte mich bei allen Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen der Ruhrtriennale, Künstler*innen und künstlerischen Partner*innen dieses Programms für ihr Vertrauen und ihre kreative Bereitschaft und Offenheit bedanken.“
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Die Ruhrtriennale – das Festival der Künste lädt jedes Jahr zeitgenössische Künstler*innen ein, die monumentale Industriearchitektur der Metropole Ruhr zu bespielen. Hallen, Kokereien, Maschinenhäuser, Halden und Brachen des Bergbaus und der Stahlindustrie verwandeln sich jedes Jahr in beeindruckende Spielorte für Kunst an den Schnittstellen von Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance und Bildender Kunst und machen die Ruhrtriennale zu einem weltweit einzigartigen Festival.
Die Programmausrichtung wird maßgeblich von der Intendanz bestimmt, die alle drei Jahre neu berufen wird. Die Intendantin der Festivalausgabe von 2018 - 2020 ist Stefanie Carp. Die diesjährige Ruhrtriennale findet vom 14. August bis 20. September statt.
Kultur Ruhr GmbH | Gerard-Mortier-Platz 1 | 44793 Bochum | Amtsgericht: Bochum | HRB 16669, UST-ID Nr. DE 223 424 543 | Vorsitzende des Aufsichtsrats: Isabel Pfeiffer-Poensgen | Intendantin der Ruhrtriennale und Geschäftsführerin: Dr. Stefanie Carp | Geschäftsführerin: Dr. Vera Battis-Reese