Nun schreibt Jasper an einem Buch. Als der 17-jährige Evan seinen neuen Nebenjob im Café antritt, beschließen die beiden, ihm alles beizubringen, was sie wissen. Und das ist nichts weniger als alles über Liebe, Tod und wie diese beiden Gegenpole untrennbar und unvorhersehbar mit dem Leben verbunden sind.
Annie Baker, von der bereits in der Spielzeit 2017–18 „Im Kino (The Flick)“ im tif zu sehen war, zeichnet in ihrem „zarten und außerordentlich feinen“ Stück (Charles Isherwood, The New York Times), drei unangepasste Charaktere und ihre Sehnsüchte. Ist man denn nun ein verkanntes Genie oder nicht? Und wenn nein, gesteht man es sich ein oder hält man an seinen Träumen fest? In aller Stille erfährt der Zuschauer durch kleinste Details und Nebensätze die grundsätzlichsten Dinge über die Freundschaft der Figuren, die auf dem gegenseitigen Sinn für ihre Andersartigkeit und Entfremdung beruht. Man wird in die Welt der drei gesogen. Und die ist poetischer und aufregender als man sie in einem Hinterhof vermuten würde. Dazu setzt Thorsten Drücker, der zuletzt die Musik zu „Operette“ komponiert hat, eindrucksvolle und gleichzeitig einfühlsame Musik.
Deutsch von Karen Witthuhn
Inszenierung: Sebastian Schug,
Bühne und Kostüme: Christian Kiehl,
Musik: Thorsten Drücker,
Dramaturgie: Petra Schiller
Mit: Stephan Schäfer (Jasper), Artur Spannagel (KJ), Tim Czerwonatis (Evan)
Kostprobe: Mi, 7. Mai 2019, 20:15 Uhr
Nächste Vorstellungen: 18.05. (im Rahmen der Hessischen Theatertage), 2.06., 21.06., 27.06.